Kosten / Nutzen


Diejenigen Politiker, die unsere Zuwendungen im Februar 2006 kürzen oder gar ganz streichen wollen, argumentieren nicht kulturpolitisch, sondern haushaltspolitisch (s.a. Aktualisierung 10/06 unten). Sie sind - 'unter der Hand' - der Meinung, man könne auf das Kommunale Kino CinéMayence verzichten, um den städtischen Haushalt zu entlasten. Bislang haben sich noch keine Politiker öffentlich zu dieser Meinung bekannt, aber offenbar bereit danach zu handeln ... (sobald wir entsprechende, offizielle Aussagen erhalten, werden wir diese hier zitieren).

Die Zuwendungen der Stadt Mainz für dieses subsidiär geleistete Angebot betrugen bislang 65.000 Euro im Jahr.

Kommunale Kinos in vergleichbaren Städten haben bis zu 5fach höhere Etats.

In Kommunalen Kinos in städtischer Trägerschaft werden bis zu 5 Stellen nach Tarifen des öffentlichen Dienstes aus den städtischen Haushalten finanziert.

Im CinéMayence wird das Personal mit geringen Stundenlöhnen und bescheidenen Monatsgehältern entlohnt. Nur zwei Personen sind festangestellt. Sie haben halbe Stellen, arbeiten aber Vollzeit. Durch unbezahlte, ehrenamtliche Zuarbeit werden Mittel in Höhe der städtischen Zuwendungen gespart. Bei einem Ansatz nach BAT entspräche die Einsparung einem Vielfachen des Zuwendungsbetrags.

Die AG Stadtkino e.V. bietet im CinéMayence mit Hilfe der Zuwendungen, Einnahmen und Eigenmittel jährlich zwischen 250 bis 260 kulturelle Veranstaltungen an, die fast alle exklusiv sind. Mit seinem Programm ist das Kommunale Kino ein fester Bestandteil des öffentlichen Lebens in Mainz.
Der ideelle, aber auch indirekte Nutzen dieser Arbeit übersteigt bei weitem den Einsatz der öffentlichen Mittel. Der Nutzen von Kultur und kulturellen Einrichtungen darf dennoch nicht nach rein ökonomischen Gesichtspunkten beurteilt werden.


Haushalts-Einsparung durch Schließung des CinéMayence

65.000 Euro sind 0,11 % der zum 31.12.06 auflaufenden Fehlbeträge des Mainzer Haushalts in Höhe von 567.800.000 Euro

Aktualisierung Herbst 2006: aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs im Jahr 2006 (und Mehreinnahmen der Kommunen) hat sich inzwischen auch die finanzielle Situation der Stadt Mainz verbessert). Das Kulturressort unterliegt folglich für den Haushalt 2007 keinen weiteren Kürzungsauflagen. Damit entfällt das Argument des Sparzwangs.