News Bulletin

Wim Wenders unterstützt CinéMayence

Auch Wim Wenders setzt sich für den Erhalt des CinéMayence ein! Der wohl renommierteste zeitgenössische deutsche Filmemacher, Wim Wenders, hat in einem Schreiben an die AG Stadtkino e.V. die Bedeutung Kommunaler Kinos hervorgehoben und geschrieben (Auszug):
»Mit Enttäuschung und Bedauern habe ich davon erfahren, daß es in Mainz Bestrebungen gibt, Euer Kommunales Kino CinéMayence zu schließen (...)
Nach fast drei Jahrzehnten engagierter und erfolgreicher Arbeit wäre es eine Schande, wenn eine solche Institution wegen vergleichbar niedriger Einsparungen im städtischen Haushalt nicht erhalten bleiben könnte.
Eure Stadtväter wären gut beraten, wenn sie das unter großen Mühen Erreichte beschützen statt zerschlagen würden und Euch in Zukunft bessere Entfaltungsmöglichkeiten gewähren würden.«

(mehr: siehe Rubrik "Zuschriften")


(chronologisch - neue Nachrichten oben:)

16. Mai 2007 || Stadtrat beschließt Haushalt 2007-2008

Mit einem halben Jahr Verspätung hat am Mittwoch, den 16. Mai der Mainzer Stadtrat den Haushalt für das laufende und das kommende Jahr beschlossen.
Mit diesem Haushalt wurde auch über das Schicksal des CinéMayence entschieden: In den "Konsensgesprächen" zwischen CDU, SPD und FDP wurde vereinbart den Träger des Kommunalen Kinos, die AG Stadtkino e.V., weiter zu fördern, jedoch den Zuschuß gegenüber dem Vorjahr um 20.000 Euro zu kürzen.
In der Debatte um eine fortgesetzte Förderung des CinéMayence der letzten Monate bremsten insbesondere Teile der CDU und die FDP-Fraktion. Letztere wollte bis zuletzt eine noch größere Kürzung durchsetzen.
Mit der Bewilligung von jetzt 45.000 Euro Zuschuß im Jahr ist aber immerhin die drohende Schließung des CinéMayence abgewendet. Der Freude hierüber wird aber bald die Sorge weichen, wie mit einem solch niedrigen Betrag in Zukunft ein anspruchsvolles, kulturelles Filmprogramm angeboten werden kann.
Die Kulturinstitution muß mit diesem Zuschuß sämtliche Kosten für Programm, Technik, Personal, Öffentlichkeitsarbeit usw. bestreiten. Die Stadt stellt sich damit im bundesweiten Vergleich ins Abseits. In anderen Landeshauptstädten stehen Etats zwischen 300.000 bis 500.000 Euro für Kommunale Kinos zur Verfügung. Mindestens 200.000 wären auch in Mainz angemessen. Doch die Mehrheiten im gegenwärtigen Stadtrat haben andere Prioritäten als die Kulturförderung im Allgemeinen und die Förderung der Film- und Medienkultur im Besonderen ...

11. Mai 2007 || Bundesfinanzministerium gibt erneute Steuermehreinnahmen bekannt

Das Bundesfinanzministerium nannte als Ursachen für die erneut nach oben korrigierten Steuermehreinnahmen von 20,2 Mrd EUR im laufenden Jahr vor allem die erfreuliche Entwicklung bei den gewinnabhängigen Steuern. Hinzu kämen kräftige Gewinne bei der Lohnsteuer und den Steuern vom Umsatz. Die Länder können 2007 mit zusätzlichen Steuereinnahmen von 8,3 Mrd EUR rechnen, die Gemeinden mit 2,7 Mrd EUR.

21. März 2007 || Haushaltsverabschiedung und Entscheidung erneut verschoben!

In der heutigen Stadtrat-Sitzung hätte die verschobene Entscheidung über den städtischen Haushalt und damit über die Förderung des CinéMayence stattfinden sollen. Jedoch wurde die Verabschiedung des Haushalts 2007/08 erneut verschoben - auf den 16. Mai!
Folglich kommt die Arbeitsgemeinschaft Stadtkino e.V. erneut in eine finanziell prekäre Lage, da die zwischenzeitlich unter Auflagen gewährten Mittel von einer haushaltslosen Zeit bis Mitte März ausgingen. Bis zur Verabschiedung und anschließenden Genehmigung des Haushalts werden jetzt zwei bis drei weitere Monate vergehen und das Haushaltsjahr zur Hälfte um sein.
Der Verein hat deshalb die Stadtratsfraktionen und den Kulturdezernenten erneut um Mittel zur Überbrückung gebeten.

22. Februar 2007 || Stadtvorstand und CDU-Fraktion stimmen Überbrückungszahlung zu

Der Stadtvorstand hat die Zahlung von Mitteln an die AG Stadtkino e.V zur Überbrückung bis zur Haushaltsverabschiedung beschlossen, nach dem die Kriterien hierfür vom Trägerverein des CinéMayence am 14. Februar erfüllt wurden.
Auf einer Pressekonferenz hat außerdem die CDU-Fraktion ihre Zustimmung bekräftigt und eine Lösung für die zukünftige Förderung des CinéMayence im Rahmen der fortdauernden Haushaltsberatungen in Aussicht gestellt.
Mit diesen Mitteln - zusammen mit der Spende, die vom Kulturdezernenten vermittelt wurde - kann abgewendet werden, daß der Verein und das Kino noch dieses Quartal aufgelöst bzw. liquidiert werden müssen.
Die AG Stadtkino e.V. freut sich über diese Entwicklung und hofft, daß die Stadt Mainz durch einen entsprechenden Ansatz im Haushalt 2007/2008 auch die zukünftige Programmarbeit angemessen fördert. Nur in diesem Fall können die zugesagten Mitteln von Dritten auch 'abgerufen' und eingesetzt werden.
Der Verein bedankt sich bei allen Personen und Institutionen, die durch ihr Engagement diese Wendung erst ermöglicht haben!

17. Februar 2007 || SPD fordert Auszahlung

Die SPD drängt Kulturdezernent Dr. h.c. Krawietz, unverzüglich die avisierten 10.000 EUR Überbrückungsgeld an die AG Stadtkino e.V. zur Auszahlung zu bringen, damit das Cine Mayence bis zur Entscheidung des Stadtrates über die Vergabe von Zuschüssen für die Jahre 2007 und 2008 weiter den Spielbetrieb aufrechterhalten kann.

16. Februar 2007 || Grüne fordern Auszahlung

Gunther Heinisch, kulturpolitischer Sprecher der Grünen im Stadtrat, teilte mit, »Die von der AG Stadtkino vorgelegte Sponsorenliste ist ein klares Signal an die Verwaltung, endlich zu handeln.« Es gäbe jetzt keinen Grund mehr, die Auszahlung von Zuschüssen zu verzögern«.

14. Februar 2007 || Kulturdezernent leitet Sponsoren-Liste an Fraktionen weiter

Unmittelbar nach Überreichung der Liste der eingeworbenen Drittmittel hat Kulturdezernent Dr. Krawietz diese zusammen mit dem Antrag der AG Stadtkino auf Auszahlung von Mitteln mit einem Schreiben, das den Sachstand erläutert, an die Stadtratsfraktionen weitergeleitet. Nicht er, sondern die Politik, habe über die Auszahlung zu entscheiden.

14. Februar 2007 || Liste über Drittmittel und Förderer vorgelegt

Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Stadtkino e.V. haben heute dem Mainzer Kulturdezernenten Dr. Krawietz eine Liste überreicht, die das Resultat der Bemühungen des Vereins zur Teilfinanzierung des CinéMayence durch Drittmittel dokumentiert.

Die Arbeitsgemeinschaft Stadtkino e.V. freut sich nun mitteilen zu dürfen, dass es gelungen ist, namhafte Unterstützer und Beträge einzuwerben, um die Auflagen zu erfüllen. Insgesamt konnten dem Kulturdezernenten Zusagen über Zuschüsse und Kostenübernahmen von deutlich mehr als 20.000 Euro für das Jahr 2007 und mehr als 15.000 Euro für das Jahr 2008 überreicht werden.

Zugleich hat der Verein einen Antrag auf Auszahlung der Mittel zur Überbrückung der Zeit bis zur Haushaltsverabschiedung gestellt.

Zu den Unterstützern gehören vor allem Institutionen, öffentliche Einrichtungen, Vereine, Firmen und private Mäzene aus Mainz und Rheinland-Pfalz. Die breit gefächerte Unterstützung zeigt erneut, welchen Rückhalt das Kommunale Kino hat und unterstreicht eindrucksvoll die Bedeutung des CinéMayence im Kulturleben der Stadt und des Landes.

12. Februar 2007 || Sensationell hohe Steuereinnahmen - niedriges Defizit

In der Finanzverwaltung der Stadt Mainz wurde der vorläufige Rechnungsabschluss zusammengestellt. Das Defizit liegt demnach rund 27 Mio. € unter dem Planansatz 2006 von 42,1 Mio. €. Finanzdezernent Kurt Merkator spricht von "sensationell hohen Gewerbesteuereinnahmen". Für das angelaufene Haushaltsjahr erwartet er eine Fortsetzung der Rekordeinnahmen bei Gewerbe- und Einkommenssteuer.
Quelle: Pressemitteilung der Stadt Mainz

31. Januar 2007 ||Sponsor gesucht!

Die Arbeitsgemeinschaft Stadtkino e.V. sucht bis Mitte Februar Sponsoren oder Förderer, um die Auflagen des CDU/FDP-Antrags erfüllen zu können.

30. Januar 2007 ||Mehrheit im Stadtrat beschließt die zweit-schlechteste Lösung

Da im Vorfeld der Stadtratsitzung keine Einigung hergestellt werden konnte, formulieren sowohl die SPD als auch die CDU (zusammen mit der FDP) Zusatzanträge zum Antrag von Bündnis 90 Grüne.
Während der Antrag der Grünen einen Zuschuss in Höhe von 16.250 Euro vorsieht, schägt der Zusatzantrag der SPD einen Überbrückungszuschuss in Höhe von 15.000 Euro vor. Der gemeinsame Antrag von CDU und FDP hingegen sieht Mittel in Höhe von 10.000 Euro vor, die aber nur ausgezahlt werden sollen, wenn bis zum 15. Februar ein Sponsor verbindlich erklärt einen wesentlichen Teil des jährlichen Zuschusses zu übernehmen.
Die Anträge kamen in dieser Reihenfolge zur Abstimmung. In der ersten Abstimmung wurde der Antrag der Grünen abgelehnt. In der zweiten Abstimmung schlossen sich die Grünen und die Fraktion ödp/Freie Wähler dem Antrag der SPD an. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen der CDU, der FDP und der Republikaner mit 31 zu 25 Stimmen abgelehnt.
Schließlich wurde der Antrag der CDU+FDP vom Stadtrat angenommen.
Zwischenzeitlich entschuldigte sich der Kulturdezernent bei den Fraktionen, er könne keine Zusage eines Förderers bestätigen.

23. Januar 2007 || Vorläufige Unterstützung scheitert im Finanzausschuss

Der Antrag der Fraktion Bündnis 90 Grüne (und die Bitte des Kulturdezernenten) nach Bereitstellung von Mitteln für die Übergangszeit bis zur verspäteten Haushaltsverabschiedung werden aus formalen Gründen nicht behandelt.
In der Antragsbegründung der Grünen heißt es u.a.: "Mit der drohenden Insolvenz des Vereins würde ein Zustand eintreten, der bereits vor einer abschließenden Beschlussfassung des Rates über die weitere Gewährung oder Nichtgewährung eines Zuschusses Wirkungen entfalten würde, die neben einer bereits erfolgten Einstellung des Spielbetriebs das CinéMayence in seiner Substanz bedrohen würden. Daher sollten dem Verein Mittel zugewiesen werden, die erforderlich sind, um das Kino in seiner Substanz zu erhalten, bis der Stadtrat abschließend über eine weitere Bezuschussung oder Nichtbezuschussung des Kinobetriebs beschließen wird."
Der Antrag wird daraufhin auf die Tagesordnung der kommenden Stadtratsitzung gesetzt.

23. Januar 2007 || Kulturdezernent Krawietz (CDU) bittet Finanzausschuss zwischenzeitlich Mittel zu bewilligen und begründet dies mit potentiellen Drittmitteln - Grüne formulieren Antrag

In einem Brief an die Fraktionen teilt Kulturdezernent Dr. Krawietz mit, bei Gesprächen mit Persönlichkeiten außerhalb von Rheinland-Pfalz werde die Möglichkeit erörtert, einen erheblichen Anteil des Zuschusses für die AG Stadtkino zu erhalten. Deshalb bitte er darum, daß im Finanzausschuss der AG Stadtkino der vorläufige Viertel-Betrag des Jahreszuschusses bewilligt wird.
Die Fraktion Bündnis 90 Grüne formuliert einen Antrag zur "Abwendung der Insolvenz des CinéMayence-Trägervereins".

19. Januar 2007 || Haushaltsverabschiedung und Entscheidung verschoben!

Es wird bekannt, daß der Stadtrat den städtischen Haushalt 2007/2008 entgegen der ursprünglichen Planung nicht am 30. Januar, sondern erst im März verabschieden wird.
Da die Arbeitsgemeinschaft Stadtkino e.V. mit einer Entscheidung im Januar rechnete, und in der Zeit bis zum neuen Termin weder Zuschüsse fliessen noch selbst nennenswerte Einnahmen erwirtschaftet werden können, stürzt dies den Verein in eine finanziell prekäre Lage.
In den darauffolgenden Tagen macht die AG Stadtkino e.V. den Kulturdezernenten und die kulturpolitischen Sprecher auf die daraus folgende Notlage aufmerksam.

16. Januar 2007 || Unterstützung durch die Mitglieder im Kulturausschuss der Stadt Mainz

Die bei der Sitzung des Kulturausschuss anwesenden Vertreter der Stadtratsfraktionen haben sich für den Erhalt des CinéMayence ausgesprochen.
Die Entscheidungen fallen allerdings nicht im Kulturausschuss, sondern letztlich in den Haushaltsberatungen und Verhandlungen zwischen den haushaltstragenden Fraktionen.
Ob die betreffenden Fraktionen - wie in früheren Jahren - dem Votum der Fachleute folgen, ist offen. Ebenfalls offen blieb die Frage der Finanzierung, insbesondere für den Fall, daß Fraktionsvertreter die weitere Förderung von einer Kürzung und deren Deckung durch Dritte abhängig machen sollten.


4. Januar 2007 || Freie Kulturträger solidarisieren sich

In einer gemeinsamen Pressekonferenz im CinéMayence am 4. Januar haben kulturelle Einrichtungen und Vereine aus Mainz ihre Solidarität mit der AG Stadtkino e.V. zum Ausdruck gebracht und an die verantwortlichen Politiker appelliert das Kommunale Kino CinéMayence weiterhin zu fördern.

Vertreter folgender Einrichtungen und Vereine nahmen Stellung: LiteraturBüro Mainz, Mainzer Kammerspiele, Kulturzentrum Mainz, UpArt e.V. und die Theaterwerkstatt Schauspielschule Mainz.

Es sind Vertreter von kulturellen Einrichtungen, die nicht nur maßgeblich das kulturelle Leben der Stadt prägen, sondern es auch durch ihre vielfältigen kulturellen Angebote in unterschiedlichen Sparten erst ermöglichen. Sie repräsentieren - jenseits der großen Institutionen und Museen in der Trägerschaft der Stadt oder des Landes - sozusagen den kulturellen Mittelbau der Stadt Mainz.

Diesen Einrichtungen ist - mit der unseren - gemeinsam, dass es sich um freie Träger handelt, die subsidiär öffentliche Aufgaben im Gemeinschaftsleben wahrnehmen. Die Vorteile dieses Prinzips liegen unter anderem in dem geringeren finanziellen Aufwand bei gleicher oder sogar höherer Leistung und Effizienz.

Obwohl sie mit oft ehrenamtlicher, immer schlechtbezahlter Arbeit auf hohem Qualitätsniveau einen Mindeststandard kultureller Versorgung in Mainz garantieren, wurden und werden diese freien Träger nur unzureichend gefördert. Jetzt steht mit dem CinéMayence zum ersten Mal in der Mainzer Nachkriegsgeschichte die Existenz eines jahrzehntelang arbeitenden, funktionierenden freien Trägers im Kultursektor auf dem Spiel.

Weitere Informationen siehe Berichterstattung in Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Mainzer Allgemeine Zeitung und Mainzer Rhein-Zeitung vom 5. Januar 2007 sowie in den nächsten Monatsmagazinen FRIZZ und Studentenzeitung STUZ.


7. Dezember 2006 || Jetzt entscheiden die Stadtratsfraktionen!

Da der Haushaltsentwurf der Verwaltung der Stadt Mainz (siehe unten) erstellt ist, entscheidet in den kommenden Tagen und Wochen der Stadtrat über die Zukunft des CinéMayence. Genauer gesagt: es entscheiden die "haushaltstragenden" Fraktionen, also jene Fraktionen, die sich im "Konsens für Mainz" verbündet haben. Dies sind (nach Fraktionsstärke) die CDU, die SPD und die FDP.
Wir bitten deshalb alle Unterstützer und Freunde des CinéMayence sich vor allem an diese Fraktionen zu wenden (siehe Rubriken: WAS SIE TUN KÖNNEN und POLITIKER-KONTAKTE)!

6. Dezember 2006 || Stadtvorstand bringt Haushaltsentwurf der Verwaltung ohne Mittel für das CinéMayence im Stadtrat ein - Whodunnit?

Der Stadtvorstand hat den Haushaltsentwurf beschlossen und heute dem Stadtrat vorgestellt. In diesem Entwurf kommt das CinéMayence nicht mehr vor!!!
Dem Stadtvorstand gehören neben dem Oberbürgermeister (SPD) folgende Dezernenten an: Norbert Schüler (Bau- und Sportdezernat, CDU), Birgitt Colllisi (Soziales, Jugend und Wohnen, SPD), Franz Ringhoffer (Liegenschaften, Wirtschaftsförderung, FDP), Wolfgang Reichel (Umwelt, Grün, Tiefbau, CDU), Kurt Merkator (Finanzdezernat, SPD); und Peter Krawietz (Kultur und Schulen, CDU). Es darf spekuliert werden wer wie in Sachen Kommunales Kino abgestimmt hat...

20. November 2006 || Argumente der Gegner einer Förderung des CinéMayence zeichnen sich ab

Jene Politiker im Mainzer Stadtrat, die sich intern gegen eine zukünftige Förderung des CinéMayence aussprechen, scheinen als wichtigstes Kriterium ihrer Entscheidung lediglich die Besucherzahlen und die Höhe der Einnahmen des Kommunalen Kinos zu berücksichtigen.
Einmal abgesehen davon, daß es an sich fragwürdig ist eine Kulturinstitution nach diesen Kriterien zu beurteilen und unhaltbar wäre dies zum einzigen Kriterium zu machen, beruht selbst diese Beurteilung offenbar auf unangemessenen Vergleichen.
Zu diesen Vorstellungen gehört zunächst, daß der Unterschied zwischen einem Kommunalen Kino (Kulturinstitution) und einem gewerblichen Kino nicht wahrgenommen wird. Wenn verglichen wird, sollte sinnvollerweise nur mit anderen Kommunalen Kinos verglichen werden und in diesem Vergleich schneidet das CinéMayence trotz der drastisch geringeren städtischen Förderung in Mainz gut ab!
Auch wird übersehen, daß wir im CinéMayence bei einer Spielfrequenz von einer Vorstellung pro Tag und monatelangen Schließzeiten aus Finanznot jährlich Einnahmen aus nur ca. 250 Vorstellungen erwirtschaften können, während ein 'normales Kino' bis zu 1200 Vorstellungen und mehr pro Jahr anbietet. Bei Häusern mit mehreren Leinwänden vervielfältigt sich diese Zahl entsprechend.
Auf dieser falschen Basis wird dann auch noch angenommen, wir könnten - wie gewerbliche Kinos - "unser Geld selbst verdienen". In diesem Vergleich stehen dann gegenüber: die Einnahmen eines kommerzielles Kino mit 2-3 Leinwänden, bequemen Plüschsesseln, Neon und Schaukästen an der Fassade, Verkaufstheken und Gastronomie bei mehreren Tausend Vorstellungen im Jahr mit den Top-Unterhaltungsfilmen der Besuchercharts und unser kleiner Filmsaal ohne Extras bei nur 250 Vorstellungen im Jahr mit internationaler Filmkunst.

17. November 2006 || Stadtvorstand befindet über Haushaltsentwurf der Verwaltung

Der Stadtvorstand hat den Haushaltsentwurf beschlossen, der am 6. Dezember in den Stadtrat eingebracht und zur Diskussion gestellt wird.
In dieses Gremium der Verwaltungsspitze bringen die Ressortleiter (Dezernenten) ihre Vorschläge für den Haushaltsentwurf ein und stimmen sie untereinander ab. Dem Stadtvorstand gehören in Mainz neben dem Oberbürgermeister folgende Dezernenten an: Norbert Schüler (Bau- und Sportdezernat, CDU), Birgitt Colllisi (Soziales, Jugend und Wohnen, SPD), Franz Ringhoffer (Liegenschaften, Wirtschaftsförderung, FDP), Wolfgang Reichel (Umwelt, Grün, Tiefbau, CDU), Kurt Merkator (Finanzdezernat, SPD); und Peter Krawietz (Kultur und Schulen, CDU).
Auf der Basis des Haushaltsentwurfs beraten ab 6. Dezember die Fraktionen im Stadtrat über den endgültigen Haushalt. Der Termin für die Haushaltsverabschiedung ist auf Ende Januar verlegt worden, was für das CinéMayence bedeutet, daß das Kino selbst dann, wenn es weiter gefördert wird, erst danach wieder mit einer Programmplanung beginnen kann, also bis dahin geschlossen bleiben muß.

25. Oktober 2006 || Jean-Claude Carrière setzt sich für CinéMayence ein

Der französische Schriftsteller und Drehbuchautor Jean-Claude Carrière schrieb dem CinéMayence: »von Freunden habe ich erfahren, daß Ihrem engagierten Filmkunstkino CinéMayence die Schließung droht. Dies würde ich sehr bedauern, denn wir brauchen solche kulturelle Institutionen, an denen Filmgeschichte und Filmkunst vermittelt werden.
Auch würde mit dem CinéMayence ein wichtiges Forum für deutsch-französische Beziehungen verloren gehen. Denn Sie haben sich insbesondere bei der Vermittlung französischer Filmkultur herausragende Verdienste erworben.
Gerne erinnere ich mich an die „Hommage á Jean-Claude Carrière“ im Dezember 1998 als ich eingeladen war im CinéMayence über meine Arbeit und meine Zusammenarbeit mit Volker Schlöndorff und mit meinem Freund Luis Buñuel zu sprechen. Ich versichere Ihnen, Herrn Wolf, meine Anerkennung und Sympathie für Ihre Arbeit und wünsche Ihnen viel Erfolg beim Erhalt dieser wichtigen Institution.«
Der Brief wurde von gemeinsamen Freunden direkt aus Paris mitgebracht und am Eröffnungsabend der Französischen Woche überreicht.

23. Oktober 2006 || Kulturdezernent Krawietz stellt trotz Bedenken bisher zur Verfügung gestellte Fördersumme in Haushaltsentwurf ein

Auf Anfrage der Mainzer Allgemeinen Zeitung (siehe Ausgabe vom 23. Oktober) hieß es aus dem Kulturdezernat, dass man beabsichtige, in der Verwaltungsvorlage zu den Haushaltsberatungen die bisher zur Verfügung gestellte Summe einzustellen.
Dies ist ein kleiner Schritt, der den Erhalt des CinéMayence erleichtert, da es den Gegnern des CinéMayence schwerer fallen wird die Fördersumme ohne öffentliche Begründung und Diskussion auf 0 zu setzen. Nachwievor spricht aber Krawietz auch von angeblich 'festgelegten Kürzungen bei den freien Initiativen' und verweist darauf, daß sowohl für Streichung als ggf. für den Erhalt der Zuwendungen allein die Fraktionen zuständig seien.

22. Oktober 2006 || Eine Welle der Sympathie ...

Inzwischen reißt der Strom der Zuschriften nicht mehr ab - wir erhalten E-Mails, Telefonanrufe und Schreiben von Zuschauern und Freunden aus Mainz, dem Rhein-Main-Gebiet, ja aus der ganzen Republik (von Neubrandenburg im Nordosten bis Reichenau im Südwesten). Es sind Sympathiekundgebungen, Plädoyers und kritische Stimmen zur Rathauspolitik. Schön ist, zu erleben wie die unterschiedliche Herkunft der Schreiben zeigt, wie breit unsere Basis tatsächlich ist – vom Schüler bis zum ehemaligen Präsident des Goethe-Instituts...
Die Argumente sind in ihrer Vielfalt umwerfend - so viele gute Gründe für das CinéMayence hätten wir selbst nie nennen können!
Dies macht Mut! Vielen Dank und weiter so, denn in der Sache selbst gibt es noch keine Neuigkeiten. Nachwievor besteht große Gefahr, daß unbekannt bleibende Kreise im Stadtrat die Schließung des CinéMayence ohne Begründung und öffentliche Diskussion durchziehen.
Noch hoffen wir auf die Zusagen, die wir von den Fraktionsvorsitzenden der SPD, Herrn Oliver Sucher, und der CDU, Frau Dr. Litzenburger erhielten. Auch hoffen wir auf den Kulturdezernent, daß er sein Ressort schützt und verteidigt.
Eigentlich wäre es unglaublich, wenn Politiker im Stande wären eine Institution, die 25 Jahre mit viel Mühe aufgebaut wurde, aus unbekannten Gründen zu Fall bringen könnten ohne die Konsequenzen zu bedenken.

Wir freuen uns deshalb weiterhin auf jede Zuschrift bitten aber schon jetzt um Verständnis, wenn wir es nicht schaffen sofort zu antworten.
Besonders erfreulich ist, daß viele Menschen fragen, wie sie uns helfen könnten (hierzu geben wir in der Rubrik "Was Sie tun können" einige Anregungen).

05. Oktober 2006 || Sympathiebekundungen und Entsetzen

Durch die Berichterstattung in der Presse alarmiert, erhielten wir in den letzten Tagen zahlreiche Anrufe und E-Mails von Freunden und Zuschauern, die ihr Entsetzen über die Bedrohung des CinéMayence zum Ausdruck brachten.

04. Oktober 2006 || Aktualisierung: CinéMayence vor dem Aus?

In Kettenreaktion auf die Berichterstattung in der MRZ (siehe unten) haben nun auch die Frankfurter Zeitungen reagiert und dabei den Eindruck gewonnen und weitervermittelt, es sei beschlossene Sache, daß das CinéMayence geschlossen werde.
Dies ist nicht der Fall!

03. Oktober 2006 || Schreiben an die Stadtratsfraktionen der CDU und SPD

In einem Schreiben hat die Arbeitsgemeinschaft Stadtkino e.V. die Vorsitzenden der beiden größten Fraktionen gebeten bei ihrer Position, das CinéMayence nicht zu schließen, festzuhalten. Außerdem hat die AG Stadtkino Gespräche und öffentliche kulturpolitische Diskussionen angeboten, falls es innerhalb der Fraktionen Initiatoren für eine Schließung des CinéMayence geben sollte.

30. September 2006 || Aktualisierung: Erneut Angriffe auf das Kommmunale Kino CinéMayence?

In Reaktion auf einen Bericht in der Mainzer Rhein-Zeitung ("Aus für das Kino CinéMayence?", 29.09.06) teilte das Kulturdezernat laut Rhein-Zeitung vom 30. September mit, der Stadtrat habe bei den Beratungen zum Haushalt 2006 und dem damit verbundenen Haushaltssicherungskonzept die Fraktionen von CDU, SPD und FDP beschlossen Zuschüsse an das CinéMayence zu streichen.
Wir möchten hierzu in Erinnerung rufen beziehungsweise ergänzen, daß es bezüglich der Zuwendungen lediglich einen Prüfvermerk in einem Haushaltsbegleitantrag gab, aber keinen endgültigen Beschluss die Mittel zu streichen. Der Prüfung haben wir uns bereits im Frühsommer mit ausführlichen Dokumentationen und in Gesprächen mit den Fraktionen gestellt (das Ergebnis ist weiter unten dargestellt).
Außerdem wurde im März 2006 die Initiative zur Kürzung der Zuwendungen durch Mittelumwidmungen innerhalb des Rahmens des Haushaltssicherungskonzepts abgewendet. Bislang hat auch kein Politiker oder Vertreter der Verwaltung eine Schließung des CinéMayence begründet oder vertreten.
Da für den Haushalt 2007 keine weiteren Kürzungsauflagen gemacht wurden, könnte also der Ansatz von 2006 ohne Kürzung der Zuschüsse an das CinéMayence in den Haushaltsentwurf der Verwaltung übernommen werden.

27./28. September 2006 || Erneut Angriffe auf das Kommmunale Kino CinéMayence?!

Nachdem die Kürzungspläne der Stadt Mainz zurückgenommen wurden, droht im Rahmen der Verabschiedung des Haushaltes 2007 offenbar erneut Gefahr für den Fortbestand des CinéMayence. Dies obwohl SPD-Fraktionsvorsitzender Oliver Sucher und die designierte CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Andrea Litzenburger der AG Stadtkino e.V. inzwischen ihr Wort gegeben hatten die Kürzungsbestrebungen nicht weiter zu verfolgen (siehe auch unten). Und dies obwohl Kulturdezernent Dr. Peter Krawietz wiederholt betonte, daß er die bestehenden Einrichtungen der freien Kulturträger trotz schwieriger Haushaltslage erhalten wolle.
Hintergrund: Zur Vorbereitung des Haushaltsentwurfs der Stadtverwaltung hat das Kulturdezernat die haushaltstragenden Fraktionen angeschrieben und nach deren Position zur Förderung des CinéMayence befragt. Dies hat offenbar eine neue Diskussion innerhalb und zwischen den Fraktionen ausgelöst, in der die Gefahr besteht, daß die ursprünglichen Streichungspläne doch umgesetzt werden könnten und folglich das CinéMayence ab 1.1.2007 nicht mehr gefördert wird.

Wir bitten deshalb Alle, denen etwas am Fortbestand des Mainzer Kommunalen Kino gelegen ist, sich zu engagieren und sich für uns einzusetzen (siehe auch Rubrik: WAS SIE TUN KÖNNNEN).


Juli 2006 || Warten auf die FDP

Seit Ostern warten wir auf ein Terminangebot für ein Gespräch mit der FDP-Fraktion. Wir hatten mehrfach um ein Gespräch gebeten. Zwar gibt es inzwischen im Stadtrat keine Mehrheit mehr für eine Kürzung der Zuwendungen bzw. Schließung des CinéMayence, doch hätten wir gerne die Meinung der FDP zu diesem Thema gehört und unsere Position vertreten.


Juni 2006 || CDU ließ sich überzeugen

In einem Gespräch mit der CDU-Kreisvorsitzenden Frau Dr. Litzenburger, an dem auch der kulturpolitische Sprecher der Fraktion, Dr. Walter Konrad, teilnahm, wurde die im Haushaltsbegleitantrag genannte Prüfung vor einer eventuellen Streichung der Zuwendungen ernst genommen. Auch die CDU ließ sich erfreulicherweise davon überzeugen, daß eine Schließung des CinéMayence nicht sinnvoll ist.


Mai 2006 || Kulturpolitische Unterstützung von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

In einem Schreiben vom 15. Mai hat der kulturpolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Herr Gunther Heinisch, die Bereitschaft signalisiert unser Anliegen auch in der öffentlichen Diskussion zu unterstützen. Außerdem wird angeregt zu prüfen, ob sich im Rahmen des Projekts „Kulturhafen“ im Zollhafen ein dauerhafter Standort für ein Kommunales Kino realisieren ließe.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen war an der Beschlussfassung des Haushaltsbegleitantrags (siehe unten) nicht beteiligt.


April 2006 || Positive Signale von der SPD-Fraktion

Am 6. April fand ein Gespräch mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPD, Oliver Sucher, statt, an dem auch die kulturpolitische Sprecherin Frau Kilali teilnahm. Das Ergebnis: Herr Sucher sagte den Vertretern der AG Stadtkino e.V. die Unterstützung, insbesondere bei den kommenden Haushaltsberatungen, zu!
Wir freuen uns hierüber sehr, da damit ein wichtiger Schritt zur Erhaltung des CinéMayence getan wurde. Das weitere Schicksal des CinéMayence hängt nun von den Fraktionen der CDU und FDP ab.


April 2006 || Gespräche

In den letzten Wochen haben Vertreter der AG Stadtkino e.V. verschiedene Gespräche mit Politikern geführt - zunächst um sich zu informieren und die Lage zu sondieren. Als erstes wurde mit den kulturpolitischen Sprechern der drei haushaltstragenden Fraktionen Kontakt aufgenommen. In einer nächsten Runde sollen Gespräche mit den Fraktionsvorsitzenden stattfinden.


April 2006 || Die Initiatoren des Haushaltsbegleitantrags

Der unten genannte Haushaltsbegleitantrag wurde nicht von den Fraktionen oder dem Stadtrat in seiner Gesamtheit formuliert, sondern von einem relativ kleinen, aber mächtigen, Kreis, nämlich den Vorständen der haushaltstragenden Fraktionen. (siehe auch Stichworte Fraktionen / Politiker).


März 2006 || Mainzer Stadtrat droht mit Kürzungen

Völlig überraschend ohne Vorankündigung und ohne das Gespräch zu suchen drohen die Mehrheitsfraktionen im Mainzer Stadtrat mit der Kürzung der Zuschüsse für das CinéMayence. Lediglich ein kurzer, vieldeutig interpretierbarer, Vermerk im Haushaltsbegleitantrag, der uns durch die Presse bekannt wurde, weist auf solche Absichten hin.
Derzeit bemühen wir uns erst einmal darum aufzuklären welche Absichten von wem im Stadtrat bezüglich des Schicksals des Mainzer Kommunalen Kinos verfolgt werden.