Studiokino der AG Stadtkino e.V. im Schönborner Hof (Institut français)

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Lange Kurzfilmnacht des politischen Films
Mi. 12. November 2014, 20:00 Uhr


GEWINNER

Votum der Fachjury:
1. »Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen«
2. »The Noise«
3. »La Estancia «
Download Jury-Begründung Lange Kurzfilmnacht demnächst (doc)

Voten des Publikums:
1. »Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen«
2. »Two Films About Loneliness«
3. »The Noise«
Berechnet nach Prozenten der abgegebenen Voten der Anwesenden. Das Publikum beurteilte jeden Film einzeln und konnte für jeden Film auf einer drei-stufigen Skala zwischen gefällt mir gut, unentschieden und gefällt mir nicht wählen.

Intro

Was ist ein guter Kurzfilm zu aktuellen politischen Themen? Unterscheidet er sich überhaupt von einem guten “unpolitischen” Kurzfilm? Wir stellen diese Frage ganz praktisch, indem wir Filme zeigen: aktuelle deutsche und internationale Kurzfilme. Die Antwort geben eine Fachjury sowie das Publikum ebenfalls ganz praktisch mit ihren Stimmzetteln.
Ein Imbiss und Getränke erleichtern die Diskussionen.
Die Voten dienen als Ankaufsempfehlungen für den Einsatz in der politischen Bildung.

Fachjury:

  • Natascha Gikas (Deutsches Filmmuseum, Ffm)
  • Dr. Harald Schleicher (Kunstakademie Mainz)
  • Maria Weyer (Medienpädagogin, Medienzentrum Wiesbaden e.V.)

    Moderation:

  • Rainer Ullrich (Landeszentrale für politische Bildung RLP)
  • Reinhard W. Wolf (CinéMayence)

    Die Veranstaltung beginnt um 20.00 Uhr und endet etwa um 00.00 Uhr. Eintritt: 5,00 Euro (Einheitspreis inkl. Imbiss). Reservierungen empfohlen (an kino at cinemayence.de)!

    Hintergrund

    Die Veranstaltungsreihe wurde 1999 von der Landeszentrale und dem CinéMayence initiiert. Folgendes Statement zur ersten Veranstaltung erläutert die zugrunde liegende Idee:
    »Der Kurzfilm ist ein beliebtes Medium, um ein Thema anzureißen und damit Anlaß für Diskussionen zu geben. Er kann prägnant informieren, provokant Widerspruch herausfordern oder einfühlsam ein Stimmungsbild vermitteln. Aber, wer erinnert sich nicht etwa an Filmvorführungen in der Schulzeit, die zwar immer eine willkommene Unterbrechung, doch filmisch veraltet oder pädagogisch langweilig waren... Wir stellen in dieser Veranstaltung die Frage: was ist ein guter Kurzfilm zu aktuellen politischen Themen? Welcher Film ist geeignet? Für die lange Kurzfilmnacht wollen wir Filme auswählen, die zugleich auch im Kino funktionieren, also anspruchsvoll unterhalten und künstlerisch herausragend sind.«

    Es laden ein: die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem CinéMayence.


    Programm (Wettbewerb) in alphabetischer Folge:

    Filmbild La Estancia »La Estancia «
    Regie: Federico Adorno
    Paraguya 2014, 14 Min., OmU

    Eine Gruppe Bauern betritt La Estancia auf der Suche nach ihren vermissten Verwandten. Sind sie tot? Leben sie noch? Niemand weiss es. Einige Überlebende verstecken sich im Wald, wo sie im Schockzustand herumirren.

    Hintergrund ist ein konkreter Streit um die Nutzung von Land und eine Zwangsräumung rechtloser Campesinos. In Paraguya sind mehr als 80% des Landes im Besitz von weniger als 2% der Bevölkerung. Regisseur Federico Adorno transzendiert den konkreten, lokalen Anlass mit einer Folge konstruierter Tableaus in eine allgemeingültige Klage.
    Federico Adorno (geb. 1982) studierte in Asunción Kommunikationswissenschaft und erhielt ein Diplom für Actuación Teatral. Nach international erfolgreichen Kurzfilmen arbeitet er zur Zeit an seinem ersten Langfilm. Kontakt/Info: /www.islaalta.com/federicoadorno/
    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen



    Standbild aus Pigs in Progress »Pigs in Progress«
    Regie: Kerstin Honeit
    D 2013, 12:30 Min., dt. OF

    Zwei Phänomene urbaner Entwicklung werden miteinander verbunden: Gentrifizierungsprozesse, in deren Folge Mieter aus dem Zentrum Berlins verdrängt werden, und die Begegnungen vorstädtischer Hausbesitzer mit Wildschweinen. Eine Playback-Performance inmitten von Wildschweinen.

    Die gesprochenen Texte sind sowohl Statements von Mietern, die aus ihren Innenstadtwohnungen vertrieben wurden, als Stimmen von Villenbesitzern am Grunewald, in deren Vorgärten sich Wildschweine ausleben.
    Kertin Honeit (geb. 1977) studierte Bildhauerei und Bühnenbild. Als Filmemacherin beschäftigt sie sich konzeptionell mit Fragen der politischen Kultur und Gender-Politik.

    Kontakt/Info: www.kerstinhoneit.com
    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen



    Standbild aus Film Sieben Mal »Sieben Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf, um nicht zu träumen«
    Regie: Susann Maria Hempel
    D 2014, 18 Min., dt. OF

    Ein filmisches Andachtsbuch. Basierend auf Interviews mit einem leidgeprüften Erwerbsunfähigen (und seinen Leidensgenossen), der in Ostdeutschland auf dem Land lebt. Der 1989 sein Gedächtnis verloren hat und seitdem in verschiedenen Albträumen erwacht ist.

    "Susann Maria Hempel baut ein drastisches Tableau thüringischer Fallgeschichten auf. Traumwandlerisch bewegt sie sich zwischen Objektebenen, dialektgeprägter Rede, Schrift und Gesang."
    Susann M. Hempel (geb. 1983 in Greiz) studierte Mediengestaltung an der Bauhaus Universität Weimar. Als Filmemacherin erhielt sie dieses Jahr die meisten und wichtigsten Auszeichnungen für einen deutschen Kurzfilm. Als Schauspielerin war sie u.a. in "Sonnenallee" zu sehen.

    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen



    The Noise »The Noise«

    Regie: Pooya Razi
    Iran 2013, 18 Min.

    Öffentliche Normen drängen sich in das Leben eines jungen Mieters im Iran, als ein Nachbar ihn eines unmoralischen Lebensstils bezichtigt und die anderen Hausbewohner dazu auffordert einzugreifen.

    Pooya Razi (geb. 1984 in Teheran) Studierte Malerei an der Tehran Art University. In seinem Film setzt er zu seinen Zeichnungen dokumentarische Tonaufnahmen ein.

    Kontakt/Info: http://pooyarazi.com/ Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen



    Standbild aus Threnody »Threnody for the Victims of Marikana (Todenklage für die Opfer von Marikana)«

    Regie: Aryan Kaganof
    Südafrika 2014, 26:30 Min., tswana mit englUT

    Eine Theoretisierung des Massakers von Marikana als Ritualmord in der noch jungen Demokratie des „neuen Südafrika“.
    "The Marikana Massacre images were downloaded from the online Youtube site and used as raw material for audio and video samples. In addition, the text of Night Is Coming was spoken and recorded in Afrikaans and SeTswana. A selection of original and transformed sound and video snippets were combined into a psychodelirious collage that constitutes the final landscape composition (a Marikana Symphony perversely inspired by Gideon Fagan’s Karoo Symphony in its 12 Tone structure)." (Aryan Kaganof)

    Hintergrund: Im August 2012 begannen Arbeiter einer Platinmine in Marikana (ZA) einen wilden Streik um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Beim gewaltsamen Eingreifen der Polizei starben unter nicht eindeutig geklärten Umständen mindestens 50 Personen.

    Aryan Kaganof (geb. 1964 in Johannesburg als Ian Kerkhof) ist Filmemacher, Autor und Künstler – nach eigenen Angaben "ein Projekt der African Noise Foundation".

    Kontakt/Info: kaganof.com
    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen



    Standbild aus Two Films »Two Films About Loneliness«

    Regie/Animation: Christopher Eales / Will Bishop-Stephens
    UK 2014, 5:30 Min., OmU

    Ein Split-Screen trennt die Welten von Jonathan Smallman, der sein Dating-Profil aufzeichnet, und Philip Button, dem Internetchef. Werden die lästigen Geräusche aus der wirklichen Welt ihnen auf der Suche nach Gemeinschaft und Anerkennung im Wege stehen?

    Der Film entstand als eine unabhängige Zusammenarbeit zwischen den Animatoren Christopher Eales und William Bishop-Stephens.

    Kontakt/Info C. Eales: www.christophereales.com/
    Kontakt/Info W. Bishop-Stephens: www.wrongboy.com
    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen



    Standbild aus We the People »U ime naroda (We the People)«

    Regie: Dalibor Martinis
    Kroatien 2013, 18 Min., OmU

    Der Film betrachtet auf einer Art metapolitischen Ebene das Wesen und die „soziale“ Position der unzähligen Individuen ohne Individualität rund um die Filmhelden, denen im verfilmten Drama des Lebens als Einzigen Gefühle, Leid oder Freude zugestanden werden.

    »What is the purpose of ‘the people’ in films? Do they populate the streets, buses and trains, restaurants and dance halls simply to make the movie characters seem ‘normal’? What would cinematic reality look like if the heroes were erased and the background characters and extras remained as the only inhabitants? We the People uses excerpts from famous movies and Guy Debord’s Situationist texts to consider the nature and ‘social’ position of the individuals without individuality who surround our movie heroes – the only ones who are allowed to feel, suffer, or enjoy the drama of life on film.« (Dalibor Martinis)

    Dalibor Martinis (1947 geb. in Zagreb) graduierte an der Zagreb Academy of Fine Arts und ist ein Videomacher und transmedialer Künstler, der international ausgestellt wird. Kontakt/Info: www.dalibormartinis.com
    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen



    Programm 3 (außer Konkurrenz)

    Während der Jury-Beratung zeigen wir Filme außer Konkurrenz

    Voraussichtlich:
    N.N.
    N.N.

    (Dauer ca. 20-30 Minuten)
    anschließend: Bekanntgabe der Gewinner.


    GEWINNER 2013

    Votum der Fachjury:
    1. »Sharaf« (S)
    2. »Toxic Camera« (UK)
    3. »Yellow Fever « (UK/Kenia)

    Voten des Publikums:
    1. 82% der Stimmen »Sharaf« (S)
    2. 72% der Stimmen »Yellow Fever« (UK/Kenia)
    3. 53% der Stimmen »Chaja und Mimi« (D)
    Anmerkung zum prozentualen Überhang: Die Prozentzahl bezieht sich auf die Summe aller abgegebenen Voten für einen Film – das Publikum beurteilte jeden Film einzeln und konnte für jeden Film auf einer drei-stufigen Skala zwischen gefällt mir gut, unentschieden und gefällt mir nicht wählen.

    Das war die: Kurzfilmnacht 2013


    CinéMayence
    Grafik Schoenborner Hof Fassade im Schönborner Hof (Institut Français)
    Schillerstraße 11
    55116 Mainz
    Kartenreservierungen: E-Mail

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