Studiokino der AG Stadtkino e.V. im Schönborner Hof (Institut français)

CineMayence Logo

Spielplan Kultursommer 2011


1. Einführung
2. Programm Tag für Tag unten

Logo Kultursommer „Natürlich Kultur Film-Bouquet “
vom 1. Juni - 1. Juli im CinéMayence, Mainz

Das Kommunale Kino CinéMayence thematisiert im Juli das Kultursommer-Motto "Natürlich Kultur".

Unter dem Titel »Natürlich Kultur Film-Bouquet« werfen wir mit dem Programm einen kulturellen und ökologischen Blick auf Natur und zeigen, wie sich Beides verbinden läßt.

In einem abwechslungsreichen Programm mit Kurzfilmen, Dokumentarfilmen, Spielfilmen und Vortragsveranstaltungen geht es um „Gärten und Landschaft im Film“; „Natur als Lebensgrundlage“ sowie „Natur in Kunst und Kultur“. Im Mittelpunkt steht die Flora - es ist also viel grün zu sehen.

Den Auftakt macht der französische Naturfilm »Mikrokosmos«, der eindrücklich die Makrowelt einer Wiese sichtbar macht. Anschließend stellt der Wiesbadener Filmemacher Christoph Schuch drei Kurzfilme über Gartenkunst vor. In einem weiteren Film von ihm, »Self-made Paradise«, sind fünf finnische Künstler auf der Suche nach dem Paradies in der Natur. In dem ganz neuen Film »Ausfahrt Eden« ist zu sehen, wie sich Grün im Brachland der Städte verbreiten kann. »We feed the World« ist ein Öko-Klassiker über Landwirtschaft und Globalisierung. »Brot & Tulpen« und »Dialog mit meinem Gärtner« sind anspruchsvoll unterhaltende Beispiele für Gärten und Pflanzen im Spielfilm. In zwei Kurzfilmen ist Gartenkunst in Japan zu sehen: ein historischer Kaisergarten und ein zeitgenössischer Zen-Garten.

In einem Vortrag mit Filmbeispielen beleuchtet die Landschaftsarchitektin Dr. Leonie Glabau das Thema „Garten im Film“ und in einem weiteren Vortrag mit Beispielen digitaler Naturabbildung wird die neue Kunstform „Videopaintings“ vorgestellt.

Die Programmreihe wird gefördert von Kultursommer Rheinland-Pfalz e.V.


Programm Tag für Tag
Sprung zum Datum 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 1

Mikrokosmos Mi, 1. – Fr, 3. Juni, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Naturfilm pur
»Mikrokosmos – Das Volk der Gräser«
(Microcosme – Le Peuple de l’Herbe)
Naturfilm von Claude Nuridsany & Marie Pérennou, F 1996, 80 Min., OmU
INHALT: Vier Jahre streiften die Regisseure mit hoch differenzierten Makro-Objektiven durch eine französische Wiese und fanden eine faszinierende Welt jenseits der menschlichen Wahrnehmung. Als wäre der Betrachter selbst auf die Größe eines Mikro-Organismus geschrumpft, erscheinen Grasflächen wie undurchdringliche Urwälder, Tautropfen so groß wie Ballons Dadurch, dass der Zuschauer den Protagonisten auf Augenhöhe begegnet, was mit Hilfe von extremen Makroaufnahmen, Slow Motion und Hochgeschwindigkeitskameras geschieht, betritt er eine ihm vertraute Welt auf völlig neue Weise.

KRITIK: »Für "Mikrokosmos" beobachteten die Biologen Claude Nuridsany und Marie Pérennou das Reich der Insekten in einem eng begrenzten Lebensraum. Mit Hilfe eigens entwickelter Kameratechnik fingen sie atemberaubende Bilder aus einer faszinierenden Welt ein. Marienkäfer oder etwa die Fledermaus-Azurjungfer, eine Libellenart, wurden ihre Hauptdarsteller.« (Naturschutztagebuch)

Der Film gewann fünf Césars. In Cannes gewannen Claude Nuridsany und Marie Pérennou den Großen Technikpreis
Filminfo des frz. Verbands der Filmkunsttheater: www.abc-lefrance.com/fiches/microcosmos.pdf
Flash Trailer (im Pop-up-Fenster)


Neue Gartenkunst Sa, 4. Juni, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Gärten und Gartenkunst
»Neue Gartenkunst«
3 mittellange Film von Christoph Schuch, D 2001 - 2005
In der Dokumentarreihe “Neue Gartenkunst” hat Regisseur Christoph Schuch die bedeutendsten Gartendesigner unserer Zeit und ihre Arbeiten porträtiert. Wir zeigen eine Auswahl.

1) »Die grüne Welt des Fernando Caruncho «(Spanien)
Eine Darstellung der Gartenkunst des bekannten Spaniers, der wohl der größte Philosoph und Ästhet der Filmreihe ist.
Es sind vor allem drei Elemente, die die Gartenkunst von Fernando Caruncho bestimmen: Geometrie, Wasser und Licht.In einem Caruncho-Garten scheint das Licht sich in Materie zu verwandeln. Es wird in verschiedensten Formen sichtbar. Die Lichtschwingungen und -brechungen schaffen in Verbindung mit den Geräuschen des Wassers eine magische Aura. Gewöhnlich bleiben die poetischen Gärten Carunchos der Öffentlichkeit verschlossen. Es sind Privatgärten im großen Stil. Gärten, die in der jahrhundertealten Tradition islamischer Gartenkunst und der Renaissance stehen und dennoch zu den modernsten unserer Zeit gehören.
"Neue Gartenkunst" blickt über den Zaun.
»Caruncho gelingt es in seinen Werken eine große Tradition und Kultur in die moderne Welt zu übertagen und durch Klarheit und Stringenz ein Gartendesign zu schaffen, das Seele und zugleich Horizont erweitert« (Meine Orangerie). Internetseite von Caruncho: www.fernandocaruncho.com

Neue Gartenkunst 2) »Im Dschungel von Patrick Blanc« (Frankreich)
Ginge es nach dem bekannten französischen Tropenbotaniker Patrick Blanc, wären die Städte Europas voll üppig blühender Gärten in der Vertikalen. In und um Paris hat Blanc bereits begonnen, seine Vision vom "kontrollierten Dschungel" umzusetzen. Mit seinem patentierten System der "Murs Végétaux" - der immergrünen Pflanzenwände - verwandelt Blanc triste Hausfassaden und Hinterhöfe in überdimensionale Bilder, die aus hunderten von Pflanzen bestehen. Die meisten dieser Pflanzen bringt er von seinen wissenschaftlichen Expeditionen mit, die ihn als Tropenbotaniker mehrmals im Jahr in die verschiedensten Regenwälder der Erde führen. Der Film stellt Blancs Werke im Großraum Paris sowie auf dem Internationalen Gartenfestival von Chaumont-sur-Loire vor.
Internetseite von Patrick Blanc: www.verticalgardenpatrickblanc.com/
E-Book "Jardines Verticales": http://ebookbrowse.com

Neue Gartenkunst 3) »Die magische Welt des Ivan Hicks« (England)
Ivan Hicks ist wahrscheinlich der skurrilste Gartenkünstler Englands. Mit Humor und Leichtigkeit kombiniert er Philosophien und Weltanschauungen mit mythischem Design. Hicks arbeitet sehr erdverbunden und bezieht sich in seinem Schaffen auf die spirituelle Kraft keltischer Mythologie, wie die Verehrung von Bäumen. Einen fast ebenso starken Einfluss auf die Designphilosophie des 59-Jährigen hat die Kunst des Surrealismus, die tiefe Spuren bei ihm hinterlassen hat.
Der Film stellt drei der gelungensten Werke von Ivan Hicks vor, für die er sich unter anderem von den Büchern "Der Herr der Ringe" und "Harry Potter" hat inspirieren lassen.

Der Regisseur ist anwesend!

Tags: Zeitgenössische Gartengestaltung / Gärten und Parks / Architektur
Filmseite: www.avanti-film.com/de/fr_garten.html


Geburt So, 5. + Mo, 6. Juni, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Menschliche Natur
»Geburt«
Dokumentarfilm von Silvia Haselbeck & Erich Langjahr, CH 2010, 76 Min.
INHALT: In diesem Film erlebt der Zuschauer die Geburt des Menschen als elementares, körperliches und sinnliches Erlebnis. Im Mittelpunkt steht das Geheimnis des werdenden Lebens. Daran ist der Zuschauer unmittelbar beteiligt. Der Film hält anschaulich fest, wie Frauen das Unplanbare und Unausweichliche wagen, wie sie den Ängsten und Unsicherheiten ein Vertrauen entgegensetzen, im eigenen Rhythmus von Loslassen, Abwarten und Innehalten. So erzählt der Film eine Geschichte, in der die wichtigen Momente einer Schwangerschaft erlebbar werden: Die Begegnung zwischen der werdenden Mutter und ihrer Hebamme, die Zuwendung und das Miteinander zwischen Mann und Frau und letztlich einer der intensivsten Momente im Leben eines Menschen, der mit Glück, Schmerz und Schrecken zugleich verbunden ist.

Geburt KRITIK: »Wir lernen die charismatische Hebamme Patricia kennen, die ihren Beruf mit Ruhe und Urvertrauen ausübt. Ihre Gesten und Worte, ihr Lächeln fordern dazu auf, sich an dieser Feier des Lebens zu beteiligen, die Erich Langjahr und Silvia Haselbeck mit dem richtigen Abstand und bemerkenswerter Zurückhaltung zu filmen verstehen. Nie verletzen sie während der einzelnen Etappen der Schwangerschaft die Intimsphäre, sondern nehmen innig Anteil am unvergesslichen Ritual werdenden Lebens. Hier ist eine reife filmische Konzeption am Werk, die sich Zeit lässt für eine Vision, die nichts erschüttern kann.« (Jean Perret, Festival Vision du Réel Nyon)

Am Sonntag mit einer Einführung von Anja Bendel (Hebamme und Vertreterin von QUAG Gesellschaft für Qualität in der ausserklinischen Geburtshilfe) mit anschließendem Informationsangebot zum Thema außerklinische Geburt.

Tags: Geburt / Geheimnis des werdenden Lebens / Mutterglück / Hebamme
Filmseite: www.langjahr-film.ch/di_de.htm
Flash Trailer (im Pop-up-Fenster)



paradise Di, 7. + Mi, 8. Juni, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Natur in Kunst und Kultur
»Self-Made Paradise«
Roadmovie von Christoph Schuch, D 2007, digital, 84 Min., finnische OmU
INHALT: Ein sonniger Spätsommer in Finnland bildet die Kulisse für ein Roadmovie, das auf einer Ostseefähre beginnt und in Lappland endet, in die wundersame Welt fünf finnischer Männer. Allesamt sympathische, unterhaltsame und weise Self-Made-Künstler, die Regisseur Christoph Schuch und Tonmann Peter Carstens in ihrem roten Ford Mustang besuchen: Vejo der Yogamann, Kari der skurrile Fotograf, Seppo der Autoschrauber, Niilo der Landwirt und Johannes der geheimnisvolle Schamane. Ihnen ist gemeinsam, daß sie im Einklang mit Natur und Kunst das „Paradies auf Erden“ suchen.

paradise KRITIK: »Schuchs Film ist eine heitere, sonnendurchflutete, milde exzentrische Ode an das Leben und die Lust an der Selbstverwirklichung, die vor allem von den interessanten und charmanten Menschen lebt, denen der Filmemacher im Laufe der Reise begegnet. Sie, die Bilder der unendlichen Weiten der finnischen Landschaft und die wundervolle Musik von Alexander Sonntag und Georg Reichelt geben Einblicke in ein wahres Paradies auf Erden: Vejo, Seppo, Johannes, Kari und Niilo –sie leben ihren Traum. Und sie sind zutiefst glücklich damit. Fast könnte man ein wenig neidisch werden auf so viel Glück und Zufriedenheit... « (Joachim Kurz, Kino-Zeit)

Filmseite: www.kino-zeit.de/filme/self-made-paradise



ausfahrt eden Fr, 10. – So, 12. Juni, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Urbane Wildnis
»Ausfahrt Eden«
Dokumentarfilm von Jörg Haaßengier & Jürgen Brügger, D 2010, digital, 80 Min.
INHALT: Das vermeintliche Niemandsland zwischen Schnellstrassen, Gewerbegebieten, Baggerseen und stillgelegten Gleisdreiecken ist bevölkert von Menschen, die sich diesen Raum zu Eigen gemacht haben und sich hier eine eigene Welt aufbauen. Hier findet man Einsiedler, die kabbalistische Rosengärten hegen, solche, die hinter Büschen verborgen gewaltige schwarzgebaute Bungalows bewohnen und ein ganzes scheinbar vergessenes Dorf, dessen Kinder im Angstwald spielen. In der Peripherie gibt es Räume, die man sich einfach nehmen kann. Die Protagonisten des Films nutzen die Offenheit und Gestaltbarkeit dieser urbanen Wildnis.

ausfahrt eden KRITIK: »So mancher findet das Glück in der merkwürdigsten Nische. In das Brachland im Umkreis der Städte, zwischen den Bahndämmen und Autobahnauffahrten, begeben sich Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier mit "Ausfahrt Eden". Ein Paradies für Kinder - aber auch Erwachsene finden hier einen Freiraum: für das riesige Eigenheim ohne Baugenehmigung, als Rückzugsort im selbst angelegten Rosengarten; und durch das Pflanzen von Bäumen die Renaturierung in die eigene Hand zu nehmen. Am schönsten aber ist der Film, wo er einfach auf Entdeckungsreise geht und Orte zeigt, die man kaum wahrnimmt.« (Arne Thomsen, Frankenpost)

Tags: Stadtlandschaften / Urbane Wildnis / Peripherie
Filmseite: www.realfictionfilme.de/filme/ausfahrt-eden/index.php
MPEG-Trailer (im Pop-up-Fenster)



essen global Mo, 13. - Do, 16. Juni, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Natur als Lebensgundlage
»We feed the World - Essen global«
Dokumentarfilm von Erwin Wagenhofer, A 2005, 35mm 1:1,85, 96 Min.

INHALT: Mit WE FEED THE WORLD – ESSEN GLOBAL hat sich Erwin Wagenhofer auf die Spur unserer Lebensmittel gemacht. Sie hat ihn nach Frankreich, Spanien, Rumänien, Brasilien und zurück nach Österreich geführt. Roter Faden ist ein Interview mit Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung.
WE FEED THE WORLD – ESSEN GLOBAL ist ein Film über Ernährung und Globalisierung, Fischer und Bauern, Fernfahrer und Konzernlenker, Warenströme und Geldflüsse – ein Film über den Mangel im Überfluss. Er gibt in eindrucksvollen Bildern Einblick in die Produktion unserer Lebensmittel sowie erste Antworten auf die Frage, was der Hunger auf der Welt mit uns zu tun hat. Zu Wort kommen neben Fischern, Bauern und Fernfahrern auch Jean Ziegler und der Produktionsleiter von Pioneer Rumänien sowie Peter Brabeck, Konzernchef von Nestlé International, dem größten Nahrungsmittelkonzern der Welt.

essen global KRITIK: »Der Regisseur möchte mit seinem Film das politische Bewusstsein der Zuschauer wecken: "Wenn sie in Europa in einen Supermarkt gehen, können Sie dort im Winter argentinische Weintrauben zu aberwitzigen Preisen kaufen, die eingeflogen werden - ein Kilo Weintrauben ist gleich vier Kilo Kerosin! - dann stellt sich die Frage, ob man das will." Die Möglichkeit, selbst durch bewusste Ernährung auf die großen Entwicklungen Einfluss zu nehmen, liegt bereits im Titel, wie Wagenhofer im Interview mit DW-WORLD.DE betont: "Wenn wir eine vernünftige Form des Miteinanderlebens finden wollen, dann müssen wir unseren Lebensstil ändern, darum heißt der Film auch 'We feed the world' und nicht 'They feed the world' ... der Film zwingt zum Nachdenken über einen bewussteren Umgang mit Nahrung. Doch geht dieser Film noch einen Schritt weiter: Er zeigt, dass jeder Konsument durch sein Handeln die großen industriellen Zusammenhänge beeinflussen kann. Wenn er will.« (Irène Bluche, Deutsche Welle)

Regisseur-Statement: »Es sind die kleinen Schritte, die getan werden müssen. Die Leute, die eben zum Billigsten hin greifen, die sind eben nicht aufgeklärt. Das ist ein Riesenproblem. Es sagt ihnen auch niemand. Die werden eben behandelt wie Konsumdeppen. Wir sind eben zu Konsumtrotteln verkommen. Ich mag schon den Begriff nicht. Ich werde immer als Konsument tituliert. Und ich will das gar nicht. Ich will gar nichts konsumieren. Ich will was benutzen. Das ist philosophisch ein ganz anderer Zugang. Und zu diesem Umdenken muss man kommen. Wir können Dinge benutzen und nach uns hoffentlich andere« (Erwin Wagenhofer).

Filmseite: www.essen-global.de/
Unterrichtsmaterial: www.kinofenster.de/filmeundthemen/
Trailer: www.essen-global.de/filminfo_trailer.html


video paintings Fr, 17. Juni, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Natur in Kunst und Kultur
»Video Paintings«
Natur und Landschaft in digitalen Bewegtbildern
Kurator/Referent: Reinhard W. Wolf

In Analogie zur ‘ambient music‘ (Satie, Brian Eno u.a.) entwickelte sich in den Bildenden Künsten die ‚ambient art’ und schließlich ‚ambient television’ oder ‚ambient video art’ auf dem Sektor der Bewegtbilder.

video paintings Durch die heutige Omnipräsenz privater und öffentlicher Displays hat diese Entwicklung eine neue Dynamik bekommen. Insbesondere aber eröffnen großformatige Flachbildschirme, die wie Bilderrahmen an die Wand gehängt werden können, neue Möglichkeiten der Bildrezeption und in Verbindung mit der High-Definition-Technik auch der Bildwiedergabe. Mit speziell für Flachbildschirme produzierten ‚Video Paintings’ entsteht möglicherweise sogar eine neue Gattung.
Auf den ersten Blick ähneln Ambient Television und Video Paintings einer Vielzahl bereits vertrauter Formate wie etwa Bildschirmschoner für Computer, Loops in Videokunstausstellungen oder VJ-Shows in der Musikszene. Trotz der Ähnlichkeiten zu existierenden Formaten, sind die Unterschiede etwa zu Fernsehen, Kino oder Videoinstallation sowohl in der ästhetischen Form als auch in der medialen Rezeption doch beträchtlich. Video Paintings zeichnen sich unter anderem durch eine langsamen Rhythmus und eine unaufdringliche Bildästhetik aus. Natur und Landschaft sind beliebte Themen dieser neuen Kunstform ... Im Rahmen der Veranstaltung werden digital projezierte Beispiele gezeigt.

Hintergrund-Info: www.shortfilm.de/das-kurzfilmmagazin/archiv/themen/video-paintings.html


Brot und Tulpen So, 19. – Mi, 22. Juni, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Italien
»Brot & Tulpen (Pane e Tulipani)«
Spielfilm von Silvio Soldini, I 2000, 35mm, 105 Min., italOmU
D: Licia Maglietta, Bruno Ganz, Marina Massironi

INHALT: Von einer Touristengruppe, die sich selbst als Vertreter einer überlegenen italienischen Rasse lächerlich macht, wird die Hausfrau Rosalba (Licia Maglietta) an der Raststätte vergessen. Auf dem Rückweg macht sie einen Abstecher nach Venedig und strandet beim skurrilen Kellner Fernando Girasole (Bruno Ganz).
Die leicht chaotische Rosalba verirrt sich ins Leben, dabei hing die Schlinge der Verzweiflung schon über ihrem Kopf. Auf der Suche nach Geld für den Zug nistet Rosalba sich bei dem -trotz seines Namen Girasole (Sonnenblume) - depressiven Kellner ein und findet bei einem anarchistischen Blumenhändler Arbeit. Während der Ehemann in Pescara einen neuen Klempner mit Erfahrung in kriminalistischer Literatur losschickt, die Verschwundene zu suchen, enträtselt diese das Geheimnis von Fernando.

Brot und Tulpen KRITIK: »In "Brot und Tulpen" sind Blumenhändler verkappte Revolutionäre, und die Geliebte macht der entlaufenen Ehefrau eine Szene, weil sie keine Lust hat, dem Mann die Hemden zu bügeln. Einen Sonderpreis hätte der Film indes für eine der lakonischsten Herz-Schmerz-Szenen verdient: Liebeskummer ist einer Tulpe beim Entblättern zuzusehen.« (Miriam Hollstein, Berliner Zeitung)

Tags: Komödie / Venedig / Urlaub von der Familie / Blumenhändler


Do, 23. Juni, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Gärten und Gartenkunst
»Gärten in Japan«
2 mittellange Filme: »Der Kaiserliches Landsitz Katsura« (Japan 1972, 16mm, 25 Min.) und »Zen und die Gärten des Shunmyo Masuno« (Christoph Schuch, Video, D 2005, 26 Min)

Japans Gärten sind ein wichtiger Teil ostasiatischer Kultur, dessen Ursprung sich auf das 6. Jh. n. Chr. zurückführen läßt. Die Religionen des Shintoismus, Buddhismus und Taoismus haben nachhaltig die Entwicklung der Gartengestaltung beeinflußt. Dabei haben sich unterschiedliche Gartentypen entwickelt. Das Spektrum reicht vom Teichgarten mit seiner Idealisierung ausgewählter Landschaftselemente, über den Teegarten mit seinem Vorbild einer einfachen Hütte im Wald, bis zum Trockenlandschaftsgarten mit seinen geharkten Kiesflächen und abstrakten Steinsetzungen. Allen Gartentypen gemein, ist ein Naturverständnis bei der der Mensch ein integrierter Bestandteil seiner Umgebung ist, sich in ihr einordnet. Dies steht im Gegensatz zu europäischen Gartenanlagen, die die Macht des Menschen über die Natur mit Formalität und Sichtachsen visualisieren. Gärten in Japan

1. »Der Kaiserliches Landsitz Katsura«
Die im 17. Jahrhundert erbaute Kaiserliche Villa Katsura liegt in der Nähe der Stadt Kyôto und zählt zu den wichtigsten traditionellen Kulturgütern Japans. Mit ihrer außergewöhnlichen Gebäude- und Landschaftsarchitektur stellt sie ein herausragendes Beispiel für die traditionelle japanische Architektur dar. Die gesamte Anlage umfasst eine Fläche von 50.000 Quadratmetern und diente zunächst als Landsitz für kaiserliche Prinzen, bevor die Militärregierung des Tokugawa-Shôgunats die Macht übernahm. Charakteristisch für die Villa Katsura ist ihre Schlichtheit und Harmonie im Einklang mit der Natur. In Kooperation mit dem Japanischen Kulturinstitut

Gärten in Japan 2. »Zen und die Gärten des Shunmyo Masuno«
Shunmyo Masuno ist Zen-Priester in der 18. Generation und der letzte Zen-Priester, der Gärten anlegt. Die Gärten Masunos sind von der japanischen und buddhistischen Tradition inspiriert. Das Setzen der Steine ist für Shunmyo Masuno der entscheidende Akt seiner Gartengestaltung. Er versucht den Steinen "zuzuhören", damit sie ihm verraten, wie sie im Garten ausgelegt oder gesetzt werden sollen. Japaner nennen diese Kraft der Dinge Ishigokoro. Doch seine inspirierten Gärten finden sich auch inmitten der Metropolen, wo sie Oasen der Ruhe und Besinnlichkeit darstellen.

Der Film stellt mit eindrucksvollen Kamerafahrten Masunos eigenen Klostergarten sowie vier neue Projekte des Meisters vor. Dazu zählen der "Wogengarten" des Cerulean Tower Tokyu Hotels im quirligen Shibuya-Viertel von Tokio und "Der Garten der blauen Berge und der grünen Wasser" im Kochimachi-Kaikan-Hotel im Tokioter Diplomatenviertel Kochimachi.

Tags: Japan / Gartenkunst / Zen


Dialog mit Gärtner Di, 28. - Do, 30. Juni, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Gärten im Kino
»Dialog mit meinem Gärtner (Dialogue avec mon jardinier)«
Spielfilm von Jean Becker, F 2007, 35mm Cinemascope, 109 Min., OmU
Darsteller: Daniel Auteuil, Jean-Pierre Darroussin, Élodie Navarre, Fanny Cottençon u.a.

INHALT: Ein renommierter Pariser Maler besinnt sich auf seine Wurzeln und kehrt zurück in das Haus seiner Jugend im tiefen Innern Frankreichs. Um das Bauwerk erstreckt sich ein großer Garten, für dessen Pflege er weder die Lust noch das Können besitzt. So gibt er eine örtliche Anzeige auf.
Der Erste, der sich daraufhin meldet, ist ein alter Freund aus dem Dorf, den er aus den Augen verloren hatte und so auf wundersame Weise wiederfindet. Er wird sein Gärtner werden. Indem er ihn die Tage über bei seiner Arbeit erlebt, entdeckt der Maler nach und nach einen Menschen, der ihn durch seine offene und einfache Sicht der Dinge immer mehr erstaunt.
Wir erleben die Geschichte einer Freundschaft - mitreißend, warmherzig, facettenreich und doch klar und einfach wie eine Liebesgeschichte

Dialog mit Gärtner KRITIK: »Es ist die Geschichte einer sich langsam anbahnenden Freundschaft, eine richtige Liebesgeschichte, die zuletzt noch ihre melodramatischen Töne anspielt. Altmeister Jean Becker gelingt es, mit Behutsamkeit und leisem Humor zwei so unterschiedliche Charaktere wie Daniel Auteuil und Jean-Pierre Darroussin zu einem Duo zusammenzuschweißen, in einer Männerfreundschaft, die ihresgleichen sucht.« (Marli Feldvoß, epdFilm 12/07)

»Jean Becker hat hiermit ohne jeden Zweifel seinen bislang vollkommensten Film geschaffen.« (ZOOM)
»Jean-Pierre Darroussin und Daniel Auteuil. Großartig. Absolut unübertrefflich.« (Studio Magazine)
»Auch wenn Sie kein Naturfreund sind, wird Sie dieser Film tief berühren.« (Metro)

Tags: Freundschaft / Garten / Kunst und Natur
Filmseite des frz. Vertriebs: www.studiocanal.com/tous-nos-films/films-comedie/cid3784/dialogue-avec-mon-jardinier.html


Sinn und Sinnlichkeit Fr, 1. Juli, 20:30 h
Natürlich Kultur Film-Bouquet / Gärten im Kino
»Gärten im Film: Bedeutung und Ursprung«
Vortrag von Dr. Leonie Glabau (Berlin) mit Filmausschnitten

Gartenbilder im Film symbolisieren auf vielschichtige Weise Erotik und Liebe, Verwirrung, Tod, Heilung und das Paradies; sie charakterisieren Menschen und sogar ganze Gesellschaften. Die Drehorte bieten nicht nur einen Einblick in die weltweite Gartenkunst, sondern bergen auch so manche szenische Überraschung.
Bei „Gärten im Film“ wird es folgerichtig nicht um die Wirklichkeit von einem Garten gehen, sondern vielmehr um das Bild vom Garten im Spielfilm. Im Film sind Gärten mehr als nur Kulisse. Genau wie Architektur, Kostüme oder das Interieur wichtige Hintergrundinformationen zur Handlung oder zu einer Person geben, besitzen Gärten im Film ebenfalls eine starke Symbolwirkung.

Edward Die Gartenbilder führen den Zuschauer ganz ohne Worte in das Filmgeschehen ein, indem sie durch althergebrachte Symbole oder Bilder dem Betrachter blitzschnell eine Geschichte, ein Ereignis oder einen Umstand deutlich machen. Der Regisseur hat somit die Möglichkeit, nicht nur die Atmosphäre eines Filmes zu beeinflussen, sondern auch wichtige Aspekte des Films sekundenschnell zu erklären, ohne die eigentliche Filmerzählung zu verlangsamen. Kranke genesen im Garten ohne Medizin einzunehmen. Ein Irrgarten schwört Bilder von Gefahr und Isolation herauf. Ein üppiger Garten mit Wasserspiel, leichtbekleideten Damen und zahmen Tieren weckt Erinnerungen an das Paradies.
Hinter den Gärten im Film stehen also tradierte Bilder, die teilweise seit Jahrhunderten überliefert, genutzt, verstanden und akzeptiert werden. Der Betrachter weiß oder fühlt zumindest, was das Bild ausdrücken soll, doch der Ursprung dieser Bilder ist zunächst nicht zu fassen. Diesen Ursprung, diese Symbolik entschlüsselt Dr. Leonie Glabau. Blow up

Bildbeispiele (von oben nach unten): "Sinn und Sinnlichkeit", "Edward mit den Scherenhänden", "Blow-up"

Leonie Glabau (fokus:grün, Berlin) ist Ko-Autorin des Sachbuchs „Gärten im Film“. Der Führer zu Filmgärten in Deutschland, Europa und Übersee wurde als Bester Gartenreiseführer mit dem Deutschen Gartenbuchpreis 2009 ausgezeichnet. Es beruht auf Ergebnissen eines Forschungsprojekts an der Fachhochschule Erfurt.
Tags: Garten im Film / Symbolik
Info: www.fokus-gruen.de


CinéMayence
Grafik Schoenborner Hof Fassade Studiokino der AG Stadtkino e.V.
im Schönborner Hof (Institut français)
Schillerstraße 11
55116 Mainz
Kartenreservierungen: Tel. 06131/22 83 68 | E-Mail

Film-Links: Kommunale Kinos | Kurzfilm-Magazin Shortfilm.de
Zurück: CinéMayence-Startseite | Weiter zur: Online-Reservierung | Weiter zur: CinéMayence-Info-Seite | Zur: CinéMayence-News-Seite