Liebe BesucherInnen!

Wegen einer massiven IT-Panne wurde diese Seite lang nicht aktualisiert und wir freuen uns aktuelle Arthouse-Filme bei uns nun wieder online ankündigen zu können.

Ein roter Faden im Monatsprogramm März und April sind Filme über Kreativität als Methode um im Leben und in der Gesellschaft zurecht zu kommen.

Besonders freuen wir uns auf den Film OMEN von Baloji und, dass es Baloji, dessen afrikanischen Kurzfilme und fantastischen Musikvideos wir bereits vorgestellt haben, gelungen ist, seinen ersten Langfilm fertig zu stellen und gleich auf zahlreichen renommierten Festival wie etwa Cannes zeigen zu können. Unser Porträt des Filmemachers und zahlreiche Videos stehen noch auf folgender Seite online: cinemayence.online/vorgestellt-baloji-film-musik-poesie-tanz-aus-afrika

Mit besten Empfehlungen

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Filmbild Do, 4. – Mi, 10. April 20:00 Uhr
Satire / Schule und Erziehung / Bewusste Ernährung
Club Zero
Spielfilm von Jessica Hausner, D/A/UK/F 2023, 110 Min.
Mit: Mia Wasikowska
Eine Lehrerin kommt an ein Internat für junge Menschen mit reichen Eltern. Hier soll sie einen Kurs für bewusste Ernährung geben. Sie führt die Jugendlichen in einen extremen Essenskult ein, der auf einer radikalen Reduktion von Nahrung fußt. Nach und nach werden die Kinder dem Einfluss ihrer Eltern entzogen. Die Jugendliche sind von der Pädagogin ganz eingenommen und erkennen nicht, dass sie in ihr Unheil rennen. Auch die Eltern realisieren ihre Machtlosigkeit gegenüber der manipulativen Lehrkraft viel zu spät.
Bei den Jugendlichen kommt das gut an, denn es geht um Wichtiges, bzw. Gewichtiges und wichtig möchten sie gern alle sein: Gesundheit, Klima, Selbstfürsorge und nicht zuletzt: den Kapitalismus höchstpersönlich können sie mit individueller Ernährungstaktik in die Zange nehmen.
Im Zentrum von Frau Novaks Lehre steht der Verzicht. Je weniger man zu sich nimmt, davon sind die Jugendlichen schnell zu überzeugen, desto größer die Selbstkontrolle, desto nachhaltiger ihr Effekt auf die Umwelt. Frau Novaks Lehre spricht nicht nur den Verstand ihrer Klasse an, sondern dringt auch tief in die zarten Seelen ein. Schnell befindet sich die Gruppe im Rausch des Fastens. Ein guter Gott ist schließlich jener, der selbst den Gesetzen der Biologie eins auswischen kann. Als bei den gut situierten und stets selbstreflektierten Eltern erste Sorgenfalten entstehen, haben sie die Macht über ihre Kinder schon längst verloren. Der Club Zero ist Wirklichkeit geworden.

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Filmbild Do, 11. – Mi, 17. April 20:00 Uhr
Afrikanischer Film / Zauberei
Omen (Augure)
Spielfilm von Baloji, Kongo/B 2023, 100 Min., Swahili, Lingála + frzOmU
Koffi ist besessen. Das glaubt zumindest seine Familie, die ihn deshalb Zabolo, Zeichen des Teufels, nennt. Er kehrt nach vielen Jahren erstmals an seinen Geburtsort im Kongo zurück, nachdem er dort jahrelang geächtet wurde. Koffi will sich den Segen der Familie für seine Heirat mit Alice einholen, mit der er in Belgien lebt.
Doch die alten Feindseligkeiten sind weiterhin spürbar, einzig seine Schwester Tshala steht dem kollektiven Aberglauben kritisch gegenüber. Koffi will die Gründe für seine Ächtung verstehen und stößt dabei auf ein Familiengeheimnis. Und dann ist da noch Paco, ein Junge aus einer Straßengang, dessen Schicksal mit Koffis Leben verbunden zu sein scheint …

Mit seinem vielfach ausgezeichneten Spielfilmdebüt erforscht der Musiker, Filmemacher und Allroundkünstler Baloji auf eindringliche Weise, wie sehr Aberglauben und Vorurteile das Schicksal seiner vier Hauptfiguren beeinflussen. OMEN ist ein Film voller unvergesslicher Bilder, ein umwerfender Beweis für die kreative Energie des aktuellen afrikanischen Kinos.

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Filmbild Do, 18. – Mi, 24. April 20:00 Uhr
Neuer deutscher Film / Kreativität
Can Creativity Save the World?
Doku-Essay von Hermann Vaske, D 2023, 80 Min., teilweise englOmU
In "Can Creativity Save the World?", dem dritten Teil von Hermann Vaskes Creative Saga ("Why Are We Creative", "Why Are We Not Creative?", die bereits im CinéMayence gezeigt wurden) wird gefragt, ob die außergewöhnliche Macht der Kreativität und der Imagination uns helfen kann, uns vor der existentiellen Bedrohung zu schützen, der wir als Welt und Spezies gegenüberstehen.

Trotz dunkler Stunden der von Menschen gemachten Klima-Katastrophe und eines brutalen Krieges gibt uns die Kraft der Kreativität Grund zu Optimismus und Hoffnung. Den Zuschauern wird gezeigt, wie Kreativität einer notleidenden Welt hilft. Die Antworten kamen von einigen ungewöhnlichen Menschen – Menschen, die allgemein als einige der kreativsten Köpfe der Welt angesehen werden.
Mit Schauspieler:Innen wie Cate Blanchett, Isabella Rossellini, Golshifteh Farahani und Willem Dafoe; und Musiker:Innen wie Björk, Campino und David Bowie. Künster:Innen wie Marina Abramovic, Shirin Neshat; Aktivist:Innen wie Pussy Riot und Luisa Neubauer und mit dem besten Schachspieler aller Zeiten Garry Kasparov.

Unsere Hoffnung ist es, dass diese Visionäre uns zeigen, wie wir unsere eigene Kreativität erkennen, wie wir sie freisetzen und anwenden können, um einer notleidenden Welt zu helfen.



Filmbild Do, 25. April – Mi, 1. Mai 20:00 Uhr
Kunst und Film / Dada / Collage / Karikatur
Johnny & me - Eine Zeitreise mit John Heartfield
Ein (hybrider Animations-)Film von Katrin Rothe, D 2023, 104 Min., FSK 12
Die Grafikerin Stephanie ist fasziniert von John Heartfields Werk, das sie in einer Ausstellung entdeckt. Durch einen Zeittunnel landet sie in einem Atelier, wo der zur Trickfigur gewordene Künstler sie auf eine Reise durch sein bewegtes Leben mitnimmt. Es entwickelt sich zwischen den beiden Kollegen eine liebevolle Freundschaft. Und Stephanie nimmt Schere und Pa­pier in die Hand . . . Eine abenteuerliche Zeitreise durch Heartfields außer­gewöhnliches Leben vor 100 Jahren beginnt.

Filmbild Die Filmemacherin Katrin Rothe, in deren Filmsprache Dokumentarisches mit Animation verschmilzt, konfrontiert in Burn-Out mit John Heartfield (ehem. Titel) die Perspektive einer jungen Grafikerin aus dem Heute mit einer animierten Heartfield-Figur, um über das Verhältnis zwischen Kunst und (politischer) Haltung zu reflektieren.

Wie kann man heute über politische Grafik etwas bewegen, das auch junge Menschen anspricht? War Heartfield mit seinen reaktionsschnellen Aktionen eine Art Begründer des Social Media?.

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Online Tipp || Filmgeschichte: Animationsfilmklassiker aus der Mainzer Partnerstadt Zagreb jetzt online

Das 1956 gegründete Zagreb Film Studio produzierte bis in die 70er Jahre bahnbrechende Animationsfilme, die sich als satirisch, parodistisch und politisch verstanden.
Das Studio hat mehr als 700 kurze Animationsfilme produziert, für das es annähernd 400 Auszeichnungen erhielt. Seine Blütezeit hatte das Studio in den 70er Jahre. Seitdem sind die Filme schwer zu finden und kaum zu sehen. Das ändert sich jetzt!


Online Tipp || Filmfriend-Bibliothek der Öffentlichen Bücherei Mainz

Die Anna Seghers Bücherei ist dem Video-on-Demand-Netzwerk filmfriend angeschlossen! Mit dem Bibliotheksausweis kann man kostenlos aus mehr als 3.500 Titeln z.T. preisgekrönte Filme und Serien auswählen – mit Suchfunktionen und sorgsam kuratierten Themen-Kollektionen.



Analyse || Mythos Programmkino

»Nach dem Kinoboom der 50er Jahre machte in den 60er Jahren insbesondere die Verbreitung des Fernsehens mit Spielfilmangeboten den innerstädtischen Einzelhäusern das wirtschaftliche Überleben schwer. Die meisten Kinounternehmer reagierten mit baulichen Änderungen: sie setzten kleine Kinos, wie Schachteln, in ihre inzwischen überdimensionierten Häuser (...)
Als Reaktion auf den Wandel entstanden in den 70er Jahren aber auch alternative Kinos, die ein festes Monatsprogramm anboten und sich deshalb als Programmkino bezeichneten.(...)
Aber schon in der nächsten Kinokrise in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts – mediengeschichtlich zeitgleich mit der Einführung des Videorekorders und der TV-Fernbedienung – war der Betrieb von Programmkinos wirtschaftlich nicht mehr tragfähig. Der Kult um sie blieb aber bis heute ...«



Filmbild
Online Beitrag || Filmwissen: umfangreiche Beiträge zum Experimental- und Avantgardefilm auf cinemayence.online veröffentlicht

Nach fast einem Jahr Arbeit hat das CinéMayence eine umfangreiche Beitragssammlung online gestellt, in der systematisch wichtige Strömungen und ästhetische Strategien des Avantgarde- und Experimentalfilms bis zur zeitgenössischen Video- und Medienkunst dargestellt werden. Im Mittelpunkt stehen Filme, die auf einer Metaebene selbstreflexiv sind, also auch Aussagen über ihr Medium treffen. Insofern das Medium reflektiert und analysiert wird, sind Experimental- und Avantgarde-Filme hervorragend geeignet Filmwissen und Medienkompetenz zu vermitteln.

Filmbild Das Thema wird – einem eigenen Curriculum folgend – in drei übergeordneten Blöcken mit neun Kapiteln in Text, Bild und Video behandelt. Beispielhaft werden herausragende Filme und Medienarbeiten von filmgeschichtlich bedeutenden Pionieren bis zu renommierten zeitgenössischen KünstlerInnen auf mehr als 30 Internetseiten analysiert und interpretiert.

Filmbild Unter anderem geht es um Experimentalfilm als Metafilm (Raum und Zeit im Surrealismus, Dada, Strukturellen Film), Found-Footage-Film als Metafilm (Kompilation, Collage, Aneignung) und Medienkunst als Selbstreflexion (von Nam June Paik bis Dara Birnbaum).

Das von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur geförderte Projekt dient der Vermittlung von Filmwissen und Medienkompetenz. Die Verbreitung und Vermittlung von Filmwissen und Medienkompetenz ist eine Kernaufgabe Kommunaler Kinos.

Verfasser der Beiträge ist der Leiter des CinéMayence, Reinhard W. Wolf.