Sprung zum Datum 1 2 3  4 5 6  7 8 9  10 11 12  13 14 15  16 17 18  19 20 21  22 23 24  25  26 27  28 29 30 31
Folgemonat | Download: Programmflyer September 2021(PDF) | Links zu: CinéMayence bei facebook | Instagram




2. Natur/Im/Filmtage Mainz

Das CinéMayence veranstaltet vom 3. bis 29. September 2022 zum zweiten Mal die "Natur/Im/Filmtage Mainz". Das Programm reflektiert die vielen Facetten in der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Gezeigt werden Naturfilme, Tierfilme und thematische Filme zu aktuellen Fragen aller Filmgattungen.

Banner In "Die Stimme des Regenwaldes" Mit den Filmtagen möchten wir einen Beitrag zu einer der brennendsten Fragen unserer Zeit leisten. Welche Folgen hat der bisherige Umgang mit der Natur und wie können wir die Zerstörung unserer Lebensgrundlage und eine Klimakatastrophe abwenden.

Bei der Auswahl waren wir überrascht wie um- und weitsichtig eigentlich fachfremde FilmemacherInnen und KünstlerInnen die richtigen Fragen stellen und konstruktiv Vorschläge machen, die von der Politik vernachlässigt wurden oder unbeachtet blieben, obwohl die bedrohlichen Fakten seit Jahrzehnten bekannt sind. Das Verhältnis Mensch-Natur wird, fundamental wichtig, auch philosophisch beleuchtet. Selbstverständlich gehören zum Programm auch die Darstellung wissenschaftlicher Herangehensweisen. Aber nicht nur: auch emotionale Erzählungen und imposante Naturbilder kommen nicht zu kurz!

Mit seiner virtuosen Choreographie von Bild, Musik und Text, die an "Koyaanisqatsi" erinnert, spricht "River" sein Publikum auf emotionaler Ebene an und lädt zur Reflexion über unseren Umgang mit der Natur ein.

Der mit neuesten Techniken aufgenommene und bearbeitete "Tagebuch einer Biene" ist biologisch-wissenschaftlich fundiert, erzählt aber mit seinem fiktiven Drehbuch einer Biografie viel mehr, als die rein dokumentarische Aufzeichnung des Verhaltens der Tiere vermögen könnte.

Zum Filmtage-Programm gehört auch der erste lange Dokumentarfilm von Oscar-Preisträger Volker Schlöndorff, "Der Waldmacher", in dem es Methoden geht angesicht anhaltender Dürren Wälder wieder aufzuforsten.

Gleich mehrere Filme beschäftigen sich mit Themen, die uns zur Zeit, angesichts von Hitzerekorden, alle beschäftigen und fast tagesaktuell sind, wie das Niedrigwasser im Rhein ("Flow & Rive") und die Gletscherschmelzen ("Into the Ice").

Sämtliche Filme des Programms waren bisher noch nicht in Mainz zu sehen. Neben acht Erstaufführungen wird ein Film ("Into the Ice") zum Bundesstart gezeigt.

Die Filmtage werden am Samstag, den 3. September mit einem Film eröffnet, der einen lokalen Bezug hat. Das Filmessay "Flow & Rive" über die Landschaften und Menschen am Rhein, wurde an der Universität Mainz aus der Idee geboren, mit audio-visuellen Mitteln philosophische Diskussionen auf realistische Weise in der Lebenswelt der Menschen auszutragen. Er entstand mit Unterstützung der Film- und Mediennachwuchsförderung Rheinland-Pfalz und dem Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS Mainz).


Logo
Wir freuen uns als fachliche Begleitung des Filmprogramms die Kreisgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland gewonnen zu haben. Der BUND wird über den gesamten Zeitraum der Filmtage mit einem Informationsangebot präsent sein und zwei Filme mit Gesprächen im Kino begleiten.





Filmbild Sa 3. – So 4. September 20.00 Uhr
Natur/Im/Filmtage / Flüsse / Rhein
Flow & Rive
Filmessay von Danielle Rotholi Balensifer & Roberto Luis Ellis, D/CH 2021, 65 Min.
Produktion: Zentrum für Audio-Visual Produktion Johannes Gutenberg Universität Mainz mit Unterstützung der Film- und Mediennachwuchsförderung Rheinland-Pfalz & Zentrum für Interkulturelle Studien (ZIS Mainz)
am 3.9. Gespräch mit den FilmemacherInnen, am 4.9. mit Vorfilm
In diesem Filmessay über den Rhein tun sich ein Philosoph und eine unabhängige Filmemacherin zusammen, um eine Botschaft über den Klimawandel zu formulieren, indem sie die Konfrontation des Menschen mit der Natur durch eine existenzialistische Brille betrachten und die Stimmen von Menschen, die am Rhein leben und sich mit ihm beschäftigen, anhören.

Aufgrund seiner turbulenten Geschichte veranschaulicht der Rhein viele Facetten der Beziehung des Menschen zur Natur. Die ständige Bedrohung durch Überschwemmungen, die gleichzeitig seine fruchtbaren Ränder bedrohen, und seine scheinbar unaufhörlichen Kurven, die ihn einst zur ergiebigsten Lachsquelle Europas machten und gleichzeitig die Flussfahrt und den Transport erschwerten, machen den Rhein seit jeher zu einem Phänomen, das von dialektischer Komplexität geprägt ist. Unter Verwendung von Zitaten des Philosophen James Carse regt der Film eine Diskussion über die Illusionen des Menschen von Sicherheit, Ordnung und Kontrolle an.

Ist die unübersehbare Bedrohung der einzige Weg, um zum Handeln zu kommen? Dieser Film ist eine Botschaft zum Nachdenken, ein Weckruf, um unsere Rolle bei diesen Ereignissen zurückzufordern. Wenn die kommenden Verwüstungen und Gefahren nicht aufgehalten werden können, dann müssen wir dringend über die Art und Weise nachdenken, wie unsere Systeme verändert werden können, um solche Ereignisse in Zukunft besser zu bewältigen.

mehr...→


Filmbild
+ Vorfilm am 4.9.
Pile
Toby Auberg, UK 2019, 03:23 Min., o. Dialog
Der Computer-Animationsfilm zeichnet in einer kontinuierlichen Aufwärtsbewegung einen vertikal gestapelten Lebensraum, der den Fortschritt des Menschen, vom ersten Kampf um Nahrung über die Ausbeutung der Natur bis hin zur technologischen Entfremdung im Spätkapitalismus, nachzeichnet.




Filmbild Mo 5. – Mi 7. September 20.00 Uhr
Natur/Im/Filmtage / Flüsse
River
Dokumentarfilm von Jennifer Peedom, Joseph Nizeti, AUS 2021, 75 Min., OmU
Sprecher: Willem Dafoe; Musik: Australian Chamber Orchestra
am 7.9. Gespräch mit dem BUND Mainz
> Im Laufe der Geschichte haben Flüsse unsere Landschaften und unsere Vorstellungen unserer Welt geformt.

Von der besonderen Beziehung zwischen Mensch und Fluss im Lauf der Zeit erzählt dieser außergewöhnliche Dokumentarfilm. Atemberaubende Aufnahmen aus 39 Ländern auf sechs Kontinenten portraitieren die Schönheit, Stärke und Verletzlichkeit dieser Lebensadern in ihren verschiedenen Gestalten, als mal sanfte, mal wilde Ströme, tosende Wasserfälle oder scheinbar erstarrte Gletscher. Einst als Götter verehrt, werden ihre Ressourcen von modernen Zivilisationen im Namen des Fortschritts ausgebeutet: Als Transportwege, Lieferant von Wasser und Energie; kontrolliert durch Staudämme, kanalisierte Flussläufe und Bewässerungssysteme.

RIVER stellt Zusammenhänge her und zeigt auch die fatalen Folgen des menschlichen Eingreifens in das empfindliche Ökosystem: Dürren, Überschwemmungen, giftige Algen, Plastikvermüllung, Fischsterben. Doch es gibt auch Hoffnung: Flüsse können sich regenerieren – wenn sie die Chance bekommen.
Trailer: vimeo.com/673181024 (nur mit Vimeo-Anmeldung)
OmU-Trailer: www.youtube.com/watch?v=MXu2QOX8Yro

mehr...→




Filmbild Do 8. – Sa 10. September 20.00 Uhr
Natur/Im/Filmtage / Afrika / Dürre
Der Waldmacher
Dokumentarfilm von Volker Schlöndorff, D 2021, 87 Min., dtOF
1981 kommt der Australier Tony Rinaudo als junger Agrarwissenschaftler in den Niger, um die wachsende Ausbreitung der Wüsten und das Elend der Bevölkerung zu bekämpfen. Radikale Rodungen haben das Land veröden lassen und einst fruchtbare Böden ausgelaugt. Doch Rinaudos Versuche die Wüste durch das Pflanzen von Bäumen aufzuhalten scheitern und nahezu alle seine Setzlinge gehen wieder ein. Doch dann bemerkt er unter dem vermeintlich toten Boden ein gewaltiges Wurzelnetzwerk – eine Entdeckung, die eine beispiellose Begrünungsaktion zur Folge hat und unzähligen Menschen neue Hoffnung schenkt.

In DER WALDMACHER folgt Volker Schlöndorff Tony Rinaudo in verschiedene afrikanische Länder, um sich von der Wirkung seiner Begrünungsmethode bei der Bekämpfung der Wüstenbildung zu überzeugen und stößt dabei auf Themen, die auch uns in Europa beschäftigen - Migration, Klimawandel, Geschlechtergerechtigkeit. Um seinen Blick zu vervollständigen, hat er afrikanische Filmemacher eingeladen, mit ihm zusammenzuarbeiten und ihre Erfahrungen mit dem Leben auf dem Land und den lokalen Herausforderungen zu teilen.
Der Film zeigt gewöhnliche Menschen, die außergewöhnliche Dinge tun und lehrt uns den Wert von Gemeinschaft, von Selbstermächtigung und von Hoffnung.


mehr...→




Filmbild Mo 12. – Mi 14. September 20.00 Uhr
Natur/Im/Filmtage / Bienenleben
Tagebuch einer Biene
Dokumentarfilm von Dennis Wells, CAN/D 2019, 89 Min., dtOF
Stimmen: Anna und Nellie Thalbach
am 14.9. Gespräch mit dem BUND Kreisgruppe Mainz
Der Film folgt einer einzigen Biene vom Schlupf bis hin zur Gründung eines neuen Bienenvolks. Drei Jahre Dreharbeiten mit der neuesten Makrokameratechnik und eine spezielle Nachbearbeitung ermöglichen eine einmalige Bildsprache, die ganz neue Einblicke in die Welt der Bienen erlaubt – ohne dabei unwissenschaftlich zu werden. Erzählt wird diese Geschichte von Anna Thalbach als „Winterbiene“ und ihrer Tochter Nellie, die den Part der „Sommerbiene“ übernimmt.

Der Film zeigt: Bienenvölker sind nicht so homogen, wie man glauben könnte, sondern voller unterschiedlicher Individuen mit sehr verschiedenen Aufgaben, Fähigkeiten und sogar Vorlieben. Auch unter Bienen gibt es mutige, feige und – ja – faule Exemplare. Und jede einzelne Biene stellt sich den Herausforderungen ihres Lebens – Blumen finden, Hornissen bekämpfen und den geeigneten Ort zum Nestbau finden. Dabei zeigen sie außerordentliche Intelligenz und soziale Fähigkeiten: Bienen helfen sich gegenseitig bei Gefahren und fliegen am liebsten in den gleichen Teams hinaus in die Welt.

mehr...→




Filmbild Do 15. – Sa 17. September und
Mo 19. – Mi 21. September
20.00 Uhr (So spielfrei)
Natur/Im/Filmtage / Grönland / Gletscherschmelze
Into the Ice
Dokumentarfilm von Lars Henrik Ostenfeld, DK/D 2022, 85 Min., Original mit dt. Kommentar; Sprecher: Campino
In INTO THE ICE folgt Lars Ostenfeld der Reise des Glaziologen Professor Alun Hubbard, der Gletscherforscherin Dorte Dahl-Jensen und dem Geologen Jason Box in eine der wildesten und extremsten Landschaften der Erde, tief in das schmelzende Herz des Klimawandels.

Nur mit einem Seil gesichert, steigen Hubbard und das Filmteam in die Dunkelheit des Eises hinab. Der beispiellose Abstieg in eine 180 Meter tiefe Gletschermühle ist Teil eines bahnbrechenden Forschungsprojekts, das untersucht, wie viel Schmelzwasser das Eis enthält und was mit dem Eis passiert, wenn Wasser hinein und unter das Eis sickert.
Gletscherforscherin Dorte Dahl-Jensen, auch bekannt als die Eiskönigin, kann durch Eiskernbohrungen 100.000 Jahre in die Vergangenheit blicken und eine wichtige historische Perspektive auf den Klimawandel hinzufügen, wahrend der Wissenschaftler Jason Box den zunehmenden Schneefall auf der Eisdecke als mögliche Bremse gegen die fortschreitende Schmelze untersucht.

Alle drei sind sich einig, dass der grönländische Eisschild der Schlüssel zum Verständnis ist für das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Anstiegs des Meeresspiegels. Grönland gilt als das sogenannte globale Thermometer: Was jetzt in Grönland passiert, kann uns helfen, vorherzusagen, was im Rest der Welt passieren wird. Wenn der Meeresspiegel steigt, werden in unserer unmittelbaren Nachbarschaft dramatische Veränderungen stattfinden.

mehr...→




Filmbild Fr 23. + Sa 24. September 20.00 Uhr
Natur/Im/Filmtage / Klimabewegung / Aktivisten
Der laute Frühling – Gemeinsam aus der Klimakrise
Hybrider Dokumentarfilm von Johanna Schellhagen, D 2022, 62 Min.
mit Andreas Malm und Julia Steinberger; Produktion: Labournet.tv
Vorfilm: "Only a Child"
Seit Beginn der UN-Klimakonferenzen 1992 sind die jährlichen CO2 Emissionen nicht gesunken, sondern um 60% gestiegen. Warum? Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, die in der Lage wäre den Klimawandel einzudämmen?

In der Klimabewegung setzt sich zwar mehr und mehr die Erkenntnis durch, dass Kapitalismus und Klimaschutz unvereinbar sind, es fehlt aber eine Vorstellung davon, wie wir einen Systemwandel herbeiführen können. In einer Situation, in der das öffentliche Bewusstsein für die drastischen Konsequenzen des Klimawandels rapide wächst, lenkt der Film die Aufmerksamkeit auf den Elefanten im Raum: woher kommt die politische Macht, die Dinge tatsächlich zu ändern?

"Der laute Frühling" skizziert in Dokumenten, Interviews und fiktiven Szenen, wie die tiefgreifende Veränderung, die wir brauchen, aussehen könnte.
Regiestatement
»Als mir, sehr spät (!), die katastrophalen Ausmaße des Klimawandels bewusst wurden, wollte ich versuchen, alles, was ich in meinem Leben als Medienaktivistin gelernt habe, der Klimabewegung zur Verfügung zu stellen. Ich habe 20 Jahre lang Videos und Filme über Streiks gedreht: Zu sehen, wie erfolgreich Menschen sind, wenn sie gemeinsam kämpfen und sich an ihrem Arbeitsplatz organisieren, hat mich geprägt und ich denke, dass die strukturelle Machtlosigkeit der Klimabewegung genau so lange andauern wird, wie sie die strukturelle Macht von Arbeiter*innen ignoriert.«

Filmbild
+ Vorfilm
Only a Child
Simone Giampaolo, CH 2020, 06:47 Min, OmU
Ein visuelles Gedicht, das von mehr als zwanzig Trickfilmregisseuren unter der künstlerischen Leitung von Simone Giampaolo geschaffen wurde und den Originalworten, die Severn Suzuki im Alter von 12 Jahren auf dem UNO-Gipfel in Rio 1992 gesprochen hat, Form und Farbe verleiht, dem verzweifelten Appell eines Kindes an die Zukunft unseres Planeten. Mit diesem Omnibus-Film mit eloquenten Bildern und kraftvollen animierten Allegorien kreieren die jungen Animatoren durch ihre Kunst einen kraftvollen Aufruf.




Filmbild Mo 26. – Do 29. September 20.00 Uhr
Natur/Im/Filmtage / Komödie / Naturpark Morvan
Plötzlich aufs Land – Eine Tierärztin in Burgund (Les Vétos)
Spielfilm von Julie Manoukian, F 2019, 92 Min., OmU
D: Clovis Cornillac, Noémie Schmidt u.a.
Eigentlich wollte Alex (Noémie Schmidt) nie wieder zurück ins Morvan, in die tiefste französische Provinz. Doch ihr Onkel Michel (Michel Jonasz) lockt sie mit einem Trick zurück in ihre Heimat und bittet sie zu bleiben: Er will endlich in Rente gehen, und sie soll seine Nachfolgerin in der Tierarztpraxis werden, die er zusammen mit Nico (Clovis Cornillac) betreibt. Aber Alex hat mit ihrem Leben eigentlich ganz etwas anderes vor: Sie will als Mikrobiologin in Paris Karriere machen. Praktische Erfahrung im Impfen von Stieren, Kaiserschnitt bei Hunden und Kastrieren von Katzen? Fehlanzeige... Nico glaubt nicht, dass Alex, die gerade erst ihr Diplom gemacht hat, für den Job gemacht ist – und lässt sie das auch spüren. Und auch die Dorfbewohner sind überhaupt nicht begeistert, dass die rebellische Alex wieder da ist und Unruhe stiftet. Aber der völlig überarbeitete Nico braucht Hilfe: Er reibt sich in seinem Job auf und ist dabei, gleichzeitig seine Gesundheit und seine Ehe zu zerstören. Kann er Alex überzeugen zu bleiben?

mehr...→





Filmbild September 19:30 - 20 Uhr
Natur/Im/Filmtage / Fotoausstellung
Kumano Kodo und der Wasserfall Gottes
Fotos von Yumi Machiguchi
Im Foyer des CinéMayence stellt Yumi Machiguchi Fotos einer Reise in 10 Tagen zurück in die Natur und zum Nachi Fire Festival aus.

Der Kumano Kodo ist eine Straße zur Anbetung, auf der die Menschen seit dem Mittelalter hunderte von Kilometern von Kyoto entfernt gelaufen sind. Der Gott Japans wohnt in der Natur.