16. Mainzer Kurzfilmfestival
Best-of-Festivals – shorts & videos | 25. bis 31. Mai 2017
Kurzfilme sind aufregend, innovativ, unterhaltsam und immer wieder für eine Überraschung gut. Allein in Deutschland entstehen jährlich mehr als 1.000 Kurzfilme. Die wenigsten erreichen jedoch jemals eine Kinoleinwand. Um die besten von ihnen zu sehen, müsste man auf viele Festivals im In- und Ausland fahren. Das CinéMayence dreht dieses Verhältnis einfach um und holt die besten Filme der andernorts gezeigten Filme einfach nach Mainz.
Wir zeigen die Gewinner des Deutschen Kurzfilmpreises, eine Auswahl von Filmen aus den Wettbewerben der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen und die Oscar-Preisträger 2017 in der Kategorie Animationsfilm.
Als Special stellen wir dieses Jahr Kurzspielfilme aus Venezuela vor.
Alle Programme außer Best-of Venezuela werden einmal wiederholt.
Do 25. Mai 20:30 Uhr (Wdh. Mo, 29. Mai)
Oscar® Shorts Animation
Nominierungen und Gewinner 2017, 8 Filme
Wir zeigen die Nominierungen und Gewinner der Academy Awards 2017 in der Sektion Animationsfilm.
Zu dem unterhaltsamen Programm gehören auch anderswo weltweit erfolgreichsten Trickfilme des Jahres – wie Blind Vaysha von Theodore Ushev (CAN), Une Tête disparait von Franck Dion (F) und Once upon a Line von Alicja Jasina (USA).
Außerdem Borrowed Time von Andrew Coats (USA), Pearl von Patrick Osborne (USA), Asteria von Alexandre Arpentinier (F) und die erste Animation des Graphic Novelist Robert Valley Pear Cider and Cigarettes (CAN/UK).
Und selbstverständlich ist auch der 'Winner' zu sehen: Oscar-Preisträger 2017 Piper von Alan Barillaro – eine Computeranimation über einen kleinen Vogel von Pixar aus dem Hause Disney.
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Borrowed Time
Andrew Coats and Lou Hamou-Lhadj, USA 2015 6 min
(Nomination)
Ein verwitterter Sheriff kehrt zu den Überresten eines Unfalls zurück, den er ein Leben lang versucht hat zu vergessen. Mit jedem Schritt kommen die Erinnerungen wie Überschwemmungen zurück. Angesichts eines Fehlers muss er die Kraft finden, weiterzumachen.
Pearl
Patrick Osborne, USA 2016, 6 min
(Nomination)
Ein Musiker reist mit seiner Tochter durchs Land. Er ist voller Leidenschaft, ihr Vorbild zu sein und sie an ein sicheres Leben heranzuführen. Die Tochter wächst mit Liebe zur Musik und zum Abenteuer auf und ist dennoch in der Lage, ihren Vater zurückzuweisen, um ihre eigene Kreativität zu pflegen.
Piper
Alan Barillaro, Marc Sondheimer, USA 2016, 6 min
(Winner)
Ein Vogel verlässt sein Nest zum ersten Mal, um Nahrung zu finden, aber erschrickt über die zusammenbrechenden Wellen und kann die leckeren Bissen nicht erreichen, die im Sand stecken. Nachdem er einen ungewöhnlichen Verbündeten getroffen hat, versucht Piper, seine Angst zu bewältigen.
Blind Vaysha
Theodore Ushev, Kanada 2015, 8 min
(Nomination)
Vaysha ist ein außergewöhnliches Mädchen: Mit dem linken Auge kann sie die Vergangenheit sehen, mit dem rechten die Zukunft. Die Vergangenheit ist vertraut und sicher, die Zukunft düster und bedrohlich. Und die Gegenwart ist ein blinder Fleck.
Asteria
Alexandre Arpentinier, Mathieu Blanchys, Lola Grand, Tristan Lamarca, Thomas Lemaille, Jean-Charles Lusseau
Frankreich, 2016, 4:30 min
(Nomination)
Zwei Astronauten erobern einen unbekannten Planeten und eine ungewöhnliche Situation stellt ihre Professionalität auf die Probe.
Une Tête disparait (The Head vanishes)
Franck Dion, Frankreich 2016, 9 min
(Nomination)
Jacqueline ist nicht mehr ganz bei Verstand, doch nimmt, wie jeden Sommer, den Zug zum Meer. Dieses Jahr aber wird sie von einer Frau verfolgt, die behauptet, ihre Tochter zu sein. Die Reise nimmt unerwartet fantastische Wendungen.
Once upon a Line
Alicja Jasina, USA 2016, 7 min
(Nomination)
Ein monoton lebender Mann verliebt sich. Was folgt, ist ein kurzes Porträt einer schwierigen Beziehung, die durch einen Kampf um Kontrolle und Identität gekennzeichnet ist. Das Ende gibt Hoffnung für einen neuen Anfang und einen Wechsel der Perspektive.
Pear Cider and Cigarettes
Robert Valley and Cara Speller, Kanada 2016, 35 min
(Nomination)
Die erste Animation des gefeierten Graphic Novelist Robert Valley ist die Geschichte über einen charismatischen, aber selbstzerstörerischen Freund, der am Rande leben. Die brutal ehrliche Geschichte von Robert's turbulenter Beziehung zu einem Freund aus der Kindheit, der um Hilfe von einem Militärkrankenhaus in China schreit und Rob auf eine wilde Fahrt setzt, um ihn nach Hause nach Vancouver zu bringen.
Fr 26. Mai 20:30 Uhr (Wdh. Di, 30. Mai)
Best of Oberhausen
9 internationale Spiel-, Dokumentar-, Künstlerfilme und Musikvideos
Auf dem Programm stehen neun Kurzfilme und Preisträger aus den Wettbewerben der Internationalen Kurzfilmtage. Darunter Animationen, Künstlerfilme, ein Dokumentarfilm, ein deutscher Experimentalfilm, ein deutsch-türkischer Spielfilm und der Musikvideo-Publikumsgewinner.
Gezeigt werden: der Hauptpreis The Day before the End von Lav Diaz (Philippinen), der Beste Deutsche Beitrag She whose Blood is clotting in my Underwear von Vika Kirchenbauer. Der MuVi-Online-Publikumspreis Boogieman (Olli Schulz) mit Matthias Brandt.
Außerdem der poetische Spielfilm Journey des chinesischen Künstlers Zhao Xiaowei. Der Dokumentarfilm Initiation über Rituale in den Bergen von Lesotho des südafrikanischen Künstlers Teboho Edkins.
Familiar Memories von Pol Merchan – ein Found-Footage-Film aus Home Movies. Der schwedische Spielfilm Snö (Schnee) des bekannten Autors Richard Dinter. Der deutsch-türkische Film Cosmorama über Istanbul von Eren Aksu und der weltweit preisgekrönte, freche Zeichentrickfilm Cipka (Pussy) von Renata Gsiorowska (PL).
Am Fr, 27. mit / am Di, 30. ohne Moderation
Auswahl und Moderation: Reinhard W. Wolf (Kurator bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen)
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Ang araw bago ang wakas (The Day before the end)
Hauptpreis der internationalen Jury
Lav Diaz, Philippines 2015, 16:30 Min.

2050 bereiten sich die Philippinen auf den schlimmsten Sturm vor, der das Land jemals getroffen hat. Als Wind und Wellen zu wüten beginnen, werden Dichter ermordet.
Boogieman (Olli Schulz)
MuVi-Online Publikumspreis
Musikvideo von Jan Bonny, D 2015, 7:30 Min.

Verachtet von seinen Kollegen – einem Haufen niveauloser Büromachos – gestaltet sich Lorenz kurzerhand seinen eigenen Abend. Frei von allen Zwängen und Beleidigungen gibt er sich dem Charme der Nacht, des Alkohols und der Karaokebars hin.
Cipka (Pussy)
Animation von Renata Gsiorowska, PL 2015, 8:30 Min.

Eine junge Frau verbringt den Abend allein zu Hause. Beim sinnlichen Solovergnügen läuft allerdings nicht alles nach Plan.
Cosmorama
Spielfilm von Eren Aksu, D/T 2015, 8 Min.

Gebannt von der Aussicht auf die nicht enden wollende Stadt, reflektieren sie ihren Verfall. In Zukunft werden sie in einer Betonwüste leben.
Familiar Memories
Found-Footage-Film von Pol Merchan, D 2016, 4 Min.

Basierend auf einem Flohmarktfund aus Super-8-Familienarchiven. Ein Vater, der sich vor der Kamera als selbstgefälliger Tyrann inszeniert, steht im Mittelpunkt. Ein Voice-over verleiht den Bildern einen Kontext, indem es erzählt, was nicht sichtbar ist.
Initiation
Dokumentarfilm von Teboho Edkins, Südafrika 2016, 11 Min.

Hoch in den Bergen von Lesotho wartet Mosaku ungeduldig auf die Rückkehr seines Bruders, der an einem entlegenen Ort eine fünfmonatige Initiationszeremonie durchlebt hat. Welche Rituale dort vollzogen werden, wissen nur die Initiierten.
Journey
Zhao Xiaowei, China 2015, 11 Min.

Der Film erzählt vom Gefühl des Umherirrens eines Menschen, wie er sich in der Wüste der Zeit verläuft und nach dem gegenüberliegenden Ufer sucht. Immer wieder kehrt er aus einem fremden Land in seine Heimatstadt zurück, nur um sie wieder zu verlassen.
She whose Blood is clotting in my Underwear
Vika Kirchenbauer, D 2016, 3:30 Min.
Preis für den besten Beitrag der Jury des Deutschen Wettbewerbs

Anknüpfend an ihre Nachforschungen über Enhanced Vision durch Infrarot-Technologie in der modernen Kriegsführung setzt sie diese technischen Mittel hier ein, um Intimität, den Körper und den privilegierten Blick des Publikums zu diskutieren.
Snö (Snow)
Richard Dinter, S 2015, 10 Min.

Einige Erinnerungen existieren in einem Grenzland. Ein Gefühl des Unwirklichen packt dich – 'ist das wirklich passiert?'. Im Film geht es um eine Mutter und ihren Sohn, die eine kurze Strecke fahren. Dann biegt sie plötzlich und unerwartet falsch ab.
Aus dem Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen:
www.kurzfilmtage.de
Sa 27. Mai 20:30 Uhr
Best of Venezuela
4 preisgekrönte Kurzspielfilme, OmenglUT
In Kooperation mit dem Generalkonsulat der Bolivarischen Republik Venezuela in Frankfurt und dem Filminstitut CNAC.
El (Er) von Lídice Abreu – ein modernes Märchen über ein indigenes Mädchen.
La noche anuncia la aurora von Gerard Uzcatequi – ein poetischer Spielfilm über eine Frau, die alleine am Flussdelta des Catatumbo lebt.
Soja von Gabriel Lacruz über eine Mutter auf dem Weg in den Anden, die mit zwei Söhnen ihren Mann verlässt.
La casa del abuelo von Mariela Cardozo über die magische Beziehung eines Jungen zu seinem verstorbenen Großvater.
Mit Arepas auf Einladung des Konsuls der Bolivarischen Republik Venezuela Jimmy Chediak
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El (Er)
Lídíce Abreu und Andrés Zawisza, 2011, 22 Min, o. Dialog
Mit: Lídice Abreu; Musik: Yoly Rojas
El ist ein modernes Märchen über ein indigenes Mädchen, das inmitten der üppigen Natur von Caruao in der Nähe des karibischen Meeres lebt, ihre einzigen Begleiter waren bisher die Tiere und die Natur. Die Einsamkeit scheint ein Ende zu haben, als sie eine männliche Puppe am Strand findet.
Lídice Abreu: “Es un cuento de hadas que surgió de la magia de Caruao, de su geografía, de su naturaleza exuberante y del mar que lo baña, en el que se desarrolla una historia de amor imposible en el mundo terrenal”.
La Casa del Abuelo (Das Haus des Großvaters)
Mariela Cardozo, 2011, 7:58, OmenglUT
In den Bergen von Mérida weigert sich ein alter Mann den Tod seiner Frau zu akzeptieren. Der Enkel Marcos versucht alles Mögliche, seinen Großvater in dem Glauben zu lassen, dass Großmutter noch bei ihm ist, und ihn aufzumuntern.
En las montañas de Mérida un abuelo no se resigna a aceptar la muerte de su esposa. En medio de su soledad, actúa como si nada hubiese sucedido, y cree fervientemente que ella sigue a su lado. Su nieto Marcos se ingenia todo los posible para mantenerle viva la ilusión a su abuelo y así verle sonreír de ves en cuando. Pero el niño no puede estar toda la vida haciéndole creer que su abuela sigue acompañándolo y debe marcharse.
La Noche anuncia la aurora (Die Nacht kündigt die Morgenröte an)
Gerard Uzcatequi, 2012, 23 Min., o. Dialog
Frau lebt zurückgezogen in einem Pfahlhaus am Flussdelta des Catatumbo. Sie muss sich dem Tod ihres Mannes stellen, lässt sich im Strom der Einsamkeit gleiten. Ihre Gedanken, ihre Ängste und Erinnerungen sind die einzigen Begleiter. Und dann ist da noch der Fluss, der sie in seiner gleichmässigen Fliesskraft umgibt. Eines Tages entscheidet sie sich dem Ungewissen zu folgen ...
El cortometraje, realizado en el pueblo Congo Mirador, al Sur del lago de Maracaibo en el Delta del Río Catatumbo y protagonizado por la actriz brasilera Einat Falbel, participará próximamente en el Festival de Cine de Austin-Cine de las Américas y en el Festival Internacional de Cine de Chicago.
Soja
Gabriel La Cruz, 2010, 16 Min, OmenglUT
Kamera: Gerard Uzcátegui

In sich versunken und mit ausdruckslosem Gesicht ist Mercedes mit ihren beiden Söhnen unterwegs auf einer Landstraße. Sie entfernen sich immer mehr von ihrem Haus, das irgendwo in der Einöde der Anden steht. Fruchtwasser läuft ihr zwischen den Beinen auf die Straße. Sie vertuscht die Spuren vor ihren Kindern. Für einen Moment ist sie entmutigt, fühlt sich besiegt und denkt an Rückkehr. Mitten in der Einöde muss sie entscheiden, was zu tun ist ...
Absorta y distante, Mercedes detiene el paso, baja la valija hasta el suelo y estira la tela de la falda para secarse el sudor de la frente. El rostro le muda de expresión. Sorprendida, lleva la mano hasta su vagina y tantea. El líquido amniótico corre entre sus piernas. Mercedes limpia el rastro con mesura y disimulo, evitando que sus hijos la vean. Su rostro muestra una desesperación contenida. Por un momento, sintiéndose subestimada y vencida, intenta regresar a su casa. Sin embargo, tendrá que decidir qué hacer en medio de la nada.
So 28. Mai 20:30 Uhr (Wdh. Mi 31. Mai)
Deutscher Kurzfilmpreis
Alle (5) Filmpreise in Gold, D 2015-2016
Wir zeigen: den Sonderpreis für mittellange Filme: Agnosis von Anita Müller – ein transzendentales Rätsel aus den Katakomben von Odessa mit dokumentarischen, fiktiven und animierten Elementen.
Den Filmpreis in Gold für Spielfilme: Home Work von Annika Pinske über eine 12jährige, deren Vater in einem Nachtclub arbeitet.
Den deutschen Filmpreis in Gold in der Kategorie Dokumentarfilm: Kaltes Tal von Johannes Krell – eine Reflexion ohne Worte über Natur als Ressource im Kalktagebau.
Den Preis in Gold für Experimentalfilme: Ocean Hill Drive von Miriam Gossing und Lina Sieckmann mit mysteriösen Lichtphänomenen in einer amerikanischen Vorstadt.
Den deutschen Filmpreis in Gold für Animationsfilme: Ein Aus Weg von Hannah Stragholz & Simon Steinhorst – eine multiperspektivische Doku-Animation. Simon Steinhorst ist anwesend!
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Agnosis
Anita Müller, Deutschland 2015 | AnimaDok | 31 min
Sonderpreis für Filme mit einer Laufzeit von 30 bis 78 Minuten
Am orthodoxen Weihnachtstag 2012, dem 7. Januar, fährt ein Odessaer Student in die dortigen Katakomben, um in diesem verzweigten System ehemaliger Bergbauschächte zu meditieren. Er kennt seinen Weg und möchte auch diesmal allein im Schacht übernachten. Seitdem ist er spurlos verschwunden.
Homework
Annika Pinske, Deutschland 2016 | Spielfilm | 7 min | FSK 0
Kurzfilmpreis in Gold für Spielfilme bis zu 7 Minuten
Ein junger Vater (27), seine zwölfjährige Tochter, ein Nachtclub, zwei Geheimnisse und eine Lüge, die alles richten wird.
Kaltes Tal
Florian Fischer, Johannes Krell, Deutschland/ 2016 | experimenteller Dokumentarfilm | 12 min | FSK 0
Kurzfilmpreis in Gold für Dokumentarfilme bis zu 30 Minuten
Changierend zwischen ästhetischer und dokumentarischer Form beschreibt der Kurzfilm KALTES TAL die Arbeitsabläufe eines Tagebaus, in dem Kalkstein gefördert wird. Das geborgene Material wird verarbeitet und durch eine Waldkalkung der Natur zurückgeführt. Durch diese Maßnahme soll dem sauren Regen entgegengewirkt werden, der die Waldböden belastet. Ein Kreislauf wie eine Möbiusschleife – den irreversiblen Konsequenzen des Rohstoffabbaus geschuldet, um das fragile Gleichgewicht der Natur wiederherzustellen. Kalkstaub legt sich behutsam auf dem Waldboden ab. Eine weiße, sphärische Gegenwelt öffnet sich, die unser ambivalentes Verhältnis zur Natur hinterfragt.
Ocean Hill Drive
Miriam Gossing und Lina Sieckmann, Deutschland 2016 | Experimentalfilm | 14 min
Kurzfilmpreis in Gold für Experimentalfilme bis zu 30 Minuten
OCEAN HILL DRIVE untersucht in dokumentarischen Bildern das seltene Phänomen des 'shadowflicker', welches sich aufgrund einer zu dicht platzierten Windturbine in einer Vorstadtsiedlung nahe Boston ereignet. Der pulsierende Schattenwurf dringt in die häusliche Sphäre verschiedener Eigenheime der US-amerikanischen Suburbia und bewirkt eine hypnotisierende Unterbrechung der gewöhnlichen Wahrnehmung von Raum und Zeit. Der sogenannte Flickereffekt, ein aus dem Kontext des strukturellen Experimentalfilms bekanntes Motiv, taucht hier innerhalb dokumentarischer Aufnahmen verschiedener Wohnräume und Landstriche der amerikanischen Ostküste auf und stellt das soziale und psychologische Gleichgewicht der Nachbarschaft zunehmend in Frage. Der von einer Sprecherin aus dem Off vorgetragene Text setzt sich aus fragmentarischen Originalaussagen verschiedener Anwohner zusammen. Es entsteht eine eindringliche Narration an der Grenze zwischen Dokumentarismus und Fiktion.
Ein Aus Weg
Hannah Stragholz & Simon Steinhorst, Deutschland 2016 | Animationsfilm | 20 min | FSK 6
Kurzfilmpreis in Gold für Animationsfilme bis zu 30 Minuten
Alexander K.‘s Leben aus mehreren Perspektiven: seine Sicht aus der Strafgefangenschaft, die des Kommissars aus dem Kontext des polizeilichen Alltags und unsere aus dem Blickwinkel des Kinos.
Durch analytische, sorgfältig per Hand animierte Bilder und einem hypnotischen Ton, der die Brücke zwischen Einsamkeit des Strafvollzugs & Drogenrausch schlägt, schaffen die MacherInnen eine filmische Sprache, welche den Komplex zwischen privatem & politischem zum Oszillieren bringt.
Simon Steinhorst ist anwesend!
Fazit
Insgesamt sind knapp 30 zum größten Teil weltweit mehrfach preisgekrönte Kurzfilme im Programm. "Best-of-Festival" – das heißt: Da (nur) das Resultat unzähliger Jurys und Publikumsabstimmungen gezeigt wird, kann man in nur einer Woche ein Kondensat der besten Filme aus einem ganzen Festivaljahr sehen!
Das war
Best-of 2016
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